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Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum

Alexandria in Ägypten, Ägypten in Alexandria. Das kulturelle Erbe der Pharaonen in einer griechischen Weltstadt

11/24/2014

Gastvortrag von Prof. Dr. Stefan Pfeiffer (Universität Halle-Wittenberg) am Montag, 24. November 2014, um 18.15 Uhr im Toscanasaal der Würzburger Residenz, Südflügel, 2. Etage

Nach dem Tod Alexanders des Großen etablierte sich in Ägypten die Dynastie der Ptolemäer. Aus dem einst strikt sich nach außen abschließenden Ägypten wurde ein Einwanderungsland. Zahlreiche Menschen aus den umliegenden Ländern des Mittelmeers suchten in Ägypten und insbesondere in Alexandria ihre neue Heimat. Anders als heute waren die Menschen mit Migrationshintergrund aber nicht die Unterprivilegierten und Bittstellenden, sie stellten vielmehr die Herrscherschicht des Landes und Alexandria wurde zu einer multikulturellen Metropole.

In der altertumswissenschaftlichen Forschung findet sich nun häufig die Ansicht, dass Alexandria trotz seiner Lage in Ägypten keine ägyptische Stadt war, man spricht, wie schon in der Antike, gerne von „Alexandria bei Ägypten“, die Stadt sei eine Art griechische Enklave im Land am Nil gewesen. Mit Blick auf die Selbstinszenierung des Herrscherhauses in der Stadt postulieren manche sogar eine Politik „kultureller Apartheid“, die die Ptolemäer betrieben hätten. Anders als in Ägypten wollten die Ptolemäer also in Alexandria selbst nicht ihr Doppelgesicht zeigen und nicht als Pharaonen auftreten.

Solche apodiktischen Aussagen gilt es, wie es der Titel des Vortrags nahelegt, zu relativieren. Es soll gezeigt werden, dass Ägypten sehr wohl auch in der scheinbar so griechischen Stadt Alexandria im Rahmen der Selbstdarstellung des Königshauses einen gewissen Entfaltungsspielraum besaß.

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