Alter König, neue Sprache. Rezente Keilschriftfunde in der hethitischen Hauptstadt Boğazköy-Ḫattuša

Der Vortrag ist auch online zugänglich: https://www.dainst.org/veranstaltungen/noslug/231 (vorherige Anmeldung erforderlich; Istanbul 18 Uhr, Würzburg 16 Uhr).

Seit über hundert Jahren erforschen Archäologen an der UNESCO-Weltkulturerbestätte Boğazköy-Ḫattuša die einstige Hauptstadt des Hethiterreiches, das in der Späten Bronzezeit zu den politischen Großmächten Westasiens und des östlichen Mittelmeerraums gehörte (ca. 1700–1200 v. Chr.). Die nahezu 30.000 Tontafeln und Tontafelfragmente von Keilschrifttexten, die in Boğazköy-Ḫattuša gefunden wurden, sind eine der wichtigsten Textquellen für die Geschichte Anatoliens und der gesamten altorientalischen Welt in dieser Epoche, die zu Recht als Zeitalter der ersten Globalisierung bezeichnet wird. Der Vortrag stellt die seit 2001 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehörigen Keilschriftfunde aus Boğazköy-Ḫattuša vor und diskutiert wichtige Neufunde der jüngsten Grabungskampagnen. Dazu gehören ein Brief aus dem 18. Jh., der neues Licht auf die historische Situation unmittelbar vor der Entstehung des Hethiterreichs wirft, sowie ein Ritualtext des 13. Jh., der 2023 durch die Bezeugung einer zuvor unbekannten indo-europäischen Sprache weltweit großes Aufsehen erregte („Kalašma-Text“).