Anatolien: eine Brücke zwischen den Kulturräumen Vorderasiens und Europas? Beispiele zum Spannungsfeld zwischen Geographie und Kulturgeschichte
05/08/2017Gastvortrag von Prof. Dr. Andreas Schachner (DAI, Abteilung Istanbul) 1. Vortrag zur Ringvorlesung "Anatolien zwischen Ost und West"
Die Lage der Landmasse Kleinasiens an der Schnittstelle mehrerer Klimazonen führt in Verbindung mit einem sehr heterogenen topographischen Relief zu einer seltenen Vielfalt an Landschaftsformen. Der Mensch war bis in die frühe Neuzeit gezwungen, sich an diese wirtschaftlich, sozial und kulturell anzupassen. Daher zeichnen sich die Kulturlandschaft Anatoliens seit jeher durch ein Mosaik verschiedenster Lebensweisen aus.
Die Entstehung und das Zusammenwirken dieser Vielfalt möchte ich anhand einiger Beispiele aus mehr als 10.000 Jahren Kulturgeschichte nachgehen und dabei die Bedeutung der geographischen Hintergründe für strukturelle Entwicklungen aufzeigen. Dabei wird deutlich, dass Anatolien weniger als Brücke zwischen den Regionen für die einfache Weitergabe von Entwicklungen zu sehen ist, sondern vielmehr äußere Entwicklungen aufnimmt, diese aufgrund eigenständiger Parameter weiterentwickelt und nur bisweilen an die Nachbarregionen weitergibt. Kleinasien erscheint so als integraler Bestandteil der kulturgeschichtlichen Entwicklung des östlichen Mittelmeerraums und in manchen Epochen auch als einer der entscheidenden Impulsgeber.
Termin: | Montag, 8. Mai 2017 |
Zeit: | 18.15 Uhr |
Ort: | Toscanasaal in der Residenz (Tor 2A, 2. Etage) |
Unser vollständiges Programm zur Ringvorlesung finden Sie hier.
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