Senecas Sorge um das Selbst Ethik als Politik mit anderen Mitteln?
11/16/2015Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des WAZ im Wintersemester 2015/16: Macht und Geist. Literatur und Monarchie im Altertum
Referent: | Prof. Dr. Jula Wildberger (The American University of Paris) |
Datum/Zeit: | Montag, 16. November 2015 um 18.15 Uhr |
Ort: | Toscanasaal im Südflügel der Residenz (Tor 2A, 2. Etage) |
Nachdem er seinen Einfluss auf Kaiser Nero verloren hatte, zog sich L. Annaeus Seneca, der Mann der im Namen seines Schützlings bisher die Geschicke des römischen Reiches gelenkt hatte, aus der Öffentlichkeit zurück, um sich fortan ganz der Philosophie und der Sorge um seine Seele zu widmen. So lautet ein Narrativ, das man über den berühmtesten Stoiker und Literaten des 1. Jh. n. Chr. konstruieren kann.Doch wie plausibel ist es, dass jemand nach einer so beispiellosen Karriere und jahrelangem zähen, höchst gefährlichen Ringen um die Macht all seine bisherigen Ambitionen ersatzlos aufgibt?Dieser Vortrag wird nach der politischen Dimension von Senecas Rückzug forschen und prüfen, inwieweit der Autor „Seneca“, der uns in des Philosophen Spätschriften entgegentritt, eine neue Strategie verkörpert, die es dem Machtmenschen L. Annaeus erlaubt, sein politisches Wirken mit anderen Mitteln fortzusetzen.
Weitere Informationen zur aktuellen Reihe der Ringvorlesung finden Sie hier!
Back