Der Mensch zwischen Natur, Kultur und Gesellschaft 5. PG: Negative pädagogische Anthropologie? Menschenbilder im pädagogischen Diskurs

Negative pädagogische Anthropologie? Menschenbilder im pädagogischen Diskurs

In pädagogischen Zusammenhängen spielt es eine bedeutsame Rolle, ob der Mensch als Ebenbild Gottes, als von Natur aus gutes und zur Selbstvervollkommnung bestimmtes Wesen oder als homo oeconomicus gesehen wird. Nicht nur unser Handeln, auch unser Selbst- und Fremdbild, sowie all unser Erkennen und Wissen ist von hintergründigen und oftmals unreflektierten Menschenbildern beeinflusst. Ausgehend von den Erkenntnissen der pädagogischen Anthropologie werden wir zunächst grundsätzlich die Frage bearbeiten, ob das Wesen des Menschen auf bestimmte Merkmale oder Eigenschaften festgelegt werden kann. Versuche, diese Frage positiv zu beantworten, werden im Seminar kritisch reflektiert. Hierzu zählen sowohl rassistische, biologistische aber auch ökonomistische Menschenbilder. Im Gegensatz dazu versucht die neuere pädagogische Anthropologie eine sogenannte negative Anthropologie zu etablieren, die eine natürliche Bestimmbarkeit des Menschen explizit verneint. Stattdessen geht sie von der Wandelbarkeit der Menschenbilder und der Fähigkeit zur Selbstbestimmung aus. Das Seminar wendet sich solchen Programmen einer negativen pädagogischen Anthropologie zu und befragt diese auf ihre Möglichkeiten und Grenzen.

Das Seminar findet wöchentlich statt.

Anmeldung und weitere Infos über Wuestudy.