Engagierte Migrationsforschung: Konzepte, Methodologie und Forschungspraxis
Date: | 05/08/2020, 10:00 AM - 2:00 PM |
Category: | Blockseminare, A, B, C |
Location: | Hubland Süd, Geb. PH1 (Philosophiegebäude), Ü 13 |
Organizer: | Europäische Ethnologie/ Volkskunde // Fachbereich: Ethnologie |
Speaker: | Sarah Nimführ |
Hinweis - Coronavirus:
Das Seminar wird vom Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/ Volkskunde der JMU-Würzburg organisiert.
Wendet euch für aktuelle Informationen (Stattfinden/Esatztermine/Onlineangebote etc.) bitte an die verantwortliche Partnerinstitution.
Uns bekannte Änderungen werden selbstverständlich auch hier im GSiK-Veranstaltungskalender vermerkt:
Das Seminar wird in Form der digitalen Lehre stattfinden.
Für alle Informationen, das Seminar bitte auf WueStudy im Blick behalten.
Außerdem: Aktuelle Informationen zur digitalen Lehre auf der Homepage des Lehrstuhls für EEVK.
In den vergangenen Jahrzehnten sind problematische Grenz- und Migrationspolitiken in Europa zu beobachten, die eine ‚engagierte Wissenschaft‘ erfordern. Bereits in den 1990er Jahren forderte Pierre Bourdieu dazu auf, ungleichen Machtverhältnissen kritische Netzwerke entgegenzusetzen, die auf gesellschaftliche Veränderung abzielen. Forschende sollen aus ihrem akademischen Mikrokosmos heraustreten und in Verbindung mit der Außenwelt treten, um herrschende Diskurse einer wissenschaftlich-engagierten Kritik zu unterziehen. Tatsächlich ist in den vergangenen Jahren eine Zunahme an Formen und Möglichkeiten engagierten kritischen wissenschaftlichen Forschens zu verzeichnen. Dabei reicht die Spannbreite engagierter Forschung von transnationalen, selbstorganisierten Netzwerken hinweg über kollaborative Wissensproduktionen über disziplinäre und soziale Grenzen, bis hin zu künstlerisch-wissenschaftlichen Projekten. Gemein ist allen ein solidarisches Verhältnis zu den „Kämpfen der Migration“ und durch wissenschaftliche Praxis in den wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs hineinzuwirken.
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung können grundlegende Ansätze zu Grenze, Kritik und Involviertheit bestimmt und theoretische sowie methodische Konzepte, die Macht- und Gesellschaftsverhältnisse miteinbeziehen, reflektiert werden. Konstruktionen wie „Staat“, „Nation“, „Grenzen“ und „illegale Migration“ können kritisch diskutiert und hegemoniale Konzepte und Differenzierungen dekonstruiert werden.
Die Inhalte der Lehrveranstaltung werden durch die Lektüre einschlägiger Texte und Einblicke in die Forschungspraxis erarbeitet, in Arbeitsgruppen vertieft und im Plenum diskutiert. In Form von Studierendenreferaten werden die Arbeitsinhalte vertieft. Es besteht die Möglichkeit anstelle des Referats als alternative Prüfungsleistung eine Filmrezension zu verfassen. Unter Bezugnahme der Seminarlektüre werden in der Filmrezension Repräsentationen von Flucht, Grenze und Geflüchteten hinterfragt.
Das Seminar findet an folgenden Terminen zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt: 08.05.2020, 19. & 20.06.2020; 17. & 18.07.2020
Weitere Informationen und Anmeldung auf WueStudy.