GSiK-Tag 2019: All* of us.

Egal, ob eine Person sich als weiblich, männlich, trans*, inter*, neutral, variabel, queer, … benennt: Wir alle verhalten uns in irgendeiner Weise zu Geschlecht. Niemand steht außerhalb von Geschlecht. Alle haben Geschlecht.

Aber eben, weil wir aus Geschlechterverhältnissen nicht hinaustreten können, sind wir diesen auch ausgeliefert. Unsere Lebenswelt wird geformt und definiert durch Geschlecht. Sie gibt vor, nach welchen Mustern wir uns entsprechend unseres Geschlechts zu verhalten haben, um in die Gesellschaft zu passen. Dass dadurch soziale Ungleichheit entsteht und reproduziert wird, ist einer der Gründe, warum es Feminismus in all seinen möglichen Facetten seit inzwischen über einem Jahrhundert gibt. Und zunehmend zeigt sich: Feminismus ist keine Bewegung für Frauen. Feminismus setzt sich für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung aller Geschlechter ein!

Hinzu kommt, dass Geschlecht nicht die einzige Ungleichheitsvariable ist, sondern intersektional mit weiteren Faktoren verwoben ist. Darauf hat Sojourner Truth als Woman of Colour mit ihrer anklagenden Frage „Ain‘t I a woman?“ bei einer Veranstaltung weißer Feministinnen bereits 1851 aufmerksam gemacht. Unterdrückung ist nicht ein- sondern multidimensional. Der Kampf dagegen entsprechend ebenso wenig.
Die soziale Konstruiertheit von Geschlecht sichtbar machen. Macht und Ungleichheiten sehen und benennen. Mit der Ordnung brechen. Neue Freiheiten schaffen. Geschlechterverhältnisse umschreiben - gerade, weil sie sozial konstruiert sind. Das sind anspruchsvolle Ziele des Gender-Diskurses.

Am GSiK-Tag habt ihr die Möglichkeit, einen Tag lang mit Kommiliton*innen und Expert*innen aus verschiedenen Fachrichtungen zu diskutieren, neuen Input zu bekommen und Eure Ansichten einzubringen.

Der GSiK-Tag ist Teil der GSiK-Veranstaltungsreihe Diversity.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite zum GSiK-Tag 2019.

Für jeden Programmpunkt am GSiK-Tag (Impulsvortrag; Workshop + World-Café kombiniert; Abschlussdiskussion) kann jeweils ein GSiK-Punkt erworben werden (maximal 3 GSiK-Punkte). Der GSiK-Bereich richtet sich nach dem Inhalt.

Das Workshop-Programm ist ab sofort veröffentlicht, die Anmeldung erfolgt über WueStudy:

Workshop 1: "Das war doch schon immer so - oder?" Geschlecht, Geschichte und gesellschaftliche Ordnung, Isabella Kölz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Würzburg// Fachbereich: Europäische Ethnologie/Volkskunde. GSiK-Bereiche: C, D

Workshop 2: Queering »The Muslim«: Die Konstruktion des Muslimischen Mannes und die Politisierung von Theatralität, Danyel Büyükaşık, Lehramtsstudent an der Universität Würzburg // Fachbereich: Lehramt. GSiK-Bereich: A, D

Workshop 3: Awareness als queer*feministische Praxis, MissMutig //  Fachbereich: fächerübergreifend GSiK-Bereich: A, D

Workshop 4: Studierende, Student/innen, Student*innen. Eine kritische Reflexion gendergerechter Sprache, Laura Zapfe & Lea Goldan vom AK Gender der Universität Würzburg. //  Fachbereich: fächerübergreifend. GSiK-Bereich: A, D

Workshop 5: Intersektionalität - Überschneidungen, die das Leben beeinflussen, Jennifer Danquah, Lehrbeauftragte der Universität Würzburg. Fachbereich: fächerübergreifend GSiK-Bereich: A, B

Workshop 6: Diversity Management: Frauen im Fokus, Dr. Maria Luisa Mariscal de Körner, Lehrbeauftragte der Universität Würzburg. // Fachbereich: fächerübergreifend GSiK-Bereich: C, D

Workshop 7: Brauchen wir “Männerpolitik”? , Dr. Thomas Gesterkamp, Politikwissenschaftler und Buchautor. //  Fachbereich: Politikwissenschaft GSiK-Bereich: A, D

Workshop 8: Das dritte Geschlecht in Indien als Gegenentwurf zur westlichen binären Geschlechterordnung?, Prof.‘in Elisabeth Schömbucher-Kusterer, Professorin an der Universität Würzburg. // Fachbereich: Indologie GSiK-Bereich: C, D