Ich, Du, Sie. Konzepte der Identität in den Sozial- und Kulturwissenschaften

Inhalt:
Eine grundlegende Definition darüber, was Gesellschaft eigentlich ist, könnte so lauten: Gesellschaft bedeutet, dass ein „Ich“ mit einem „Du“ über ein „Sie“ sprechen kann. Diese Definition führt dann aber zur Frage: Wer ist das „ich“, wer ist das „du“ und wer ist das „sie“ – und kann es ein „ich“ ohne ein „du“ und „sie“ geben?
Die Lehrveranstaltung nimmt diese Überlegung zum Ausgang, um Identität als Grundbegriff unseres Faches – und als zentrale Kategorie des sozialen Austauschs – zu diskutieren. Identität soll als relationale Kategorie unserer Lebenswelt vorgestellt werden, die niemals stabil und abgeschlossen vorliegt, sondern immer im Austausch mit ihrem Anderen erarbeitet werden muss. Über Identität wird daher auch prinzipiell immer gestritten: über ihre Geltung, und über das jeweils Andere, von dem sie sich abgrenzt.
Ziel des Seminars ist zum einen, diese konzeptionell-theoretische Dimension relational gedachter Identität nachzuvollziehen, zum anderen exemplarische Studien aus dem Fach zu besprechen, die Politiken und Praktiken eines doing identity empirisch nachgehen.

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