Mission im Globalisierungszeitalter - Zur Kennzeichnung der zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen für christliche Mission im 21. Jahrhundert.

Inhalt:
Jetzt, da wir schon in unserem neuen christlichen dritten Jahrtausend sind, machen wir Menschen, mehr als zu den vorhergegangenen Dezennien zuvor, die Erfahrung, dass wir uns in einer Welt befinden, die gleichzeitig einerseits zusammenrückt und andererseits auseinanderdriftet. Mit dieser Paradoxie sind vielfältige Probleme und Spannungen verbunden. Das Basischarakteristikum dieses Jahrhunderts trägt den Namen Globalisierung. Angesichts dieser plurivalenten und ambivalenten Entwicklung, hat sich heute auch die christliche Mission heute zu bewähren.
Die heutige Entwicklung der religiösen Landschaft ist auch von diesen globalen Veränderungen unseres Jahrtausends sehr stark mitbestimmt. Im Zuge der Globalisierung und als Folge von Migrationsbewegungen lassen sich die einzelnen Religionen und Religionsgemeinschaften weniger denn je klar voneinander abgrenzen und lokalisieren. Innerhalb der Religionen und auch der Religionsgemeinschaften kommt es zu u.a. demographischen Verschiebungen.
All diese Entwicklungen fordern alle Religionen und Religionsgemeinschaften, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise, heraus. „Es ist diese vielschichtige und vielgesichtige […] [Entwicklung] mit ihren Erfolgen, Verwerfungen und Ambivalenzen, die heute den Kontext für die Verkündigung der Frohen Botschaft Jesu Christi darstellt. Die sich verändernden globalen Horizonte erfordern neue missionarische Weichenstellungen.“ [Reinhard Kardinal Marx, Geleitwort, in: Evangelisierung und Globalisierung v. 01.09.2019, hg. v. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Die deutschen Bischöfe 106), Bonn 2019, S. 5–7, hier S. 6.] 
Des Weiteren ist die katholische Kirche herausgefordert, über diese neuen Entwicklungen samt ihrer damit verbundenen Herausforderungen in unserer Epoche neu nachzudenken. Diese Aufgabe geht konform mit der Forderung des zweiten Vatikanischen Konzils an die Kirche, nach den „‚Zeichen der Zeit‘ [zu] forschen und sie im Licht des Evangeliums [zu] deuten, um ‚in einer der jeweiligen Generation angemessenen Weise auf die beständigen Fragen der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und zukünftigen Lebens‘ eine Antwort zu geben; zumal ‚die Menschheit sich in einer neuen Epoche ihrer Geschichte‘ befinde, die rasche Veränderungen mit sich bringe (Gaudium et Spes 4).“  [Reinhard Kardinal Marx Ebd. S. 15.]

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