Über Märchen! Einführung in die Märchenforschung

Die Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in die kulturanthropologische Auseinandersetzung mit Märchen. Sie verbindet die Analyse klassischer Märchensammlungen (z. B. der Brüder Grimm oder Charles Perrault) mit der Untersuchung moderner Märchenbearbeitungen, etwa in Hollywood-Filmen oder Netflix-Produktionen. Ziel ist es, Märchen als kulturell dichte Erzählformen zu verstehen und sowohl ihre historischen Kontexte als auch ihre zeitgenössische Rezeption zu beleuchten.

Inhalte und Ziele:
Klassische Werkzeuge der Erzählforschung: Die Studierenden lernen zentrale Methoden wie Typenkataloge und Motivindizes kennen, um Märchentexte systematisch zu analysieren.
Geschichte der Märchenforschung: Es wird untersucht, warum und wie Märchen gesammelt wurden (z. B. durch die Brüder Grimm) und welche gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen dahinterstanden.
Theorien der Märchenanalyse: Wichtige theoretische Ansätze (u. a. von Propp, Degh, Lüthi und Freud) werden vorgestellt und auf konkrete Beispiele angewendet.
Praktiken des Märchenerzählens: Neben der Textanalyse wird auch die Performanz von Erzählungen betrachtet, um zu verstehen, wie Märchen in verschiedenen Kontexten erzählt und rezipiert werden.
Methodische Zugänge:

• Analyse von Texten auf inhaltlicher und struktureller Ebene
• Reflexion über die soziale Funktion von Märchen im historischen und gegenwärtigen Kontext
• Diskussion von Theorien und deren Anwendung auf klassische sowie moderne Märchen

Die Lehrveranstaltung vermittelt den Studierenden grundlegende Kenntnisse der Erzählforschung und eröffnet ihnen ein tieferes Verständnis für die kulturellen Funktionen und Bedeutungen von Märchen. Sie richtet sich an alle, die Interesse an narrativen Texten haben.

Anmeldung und weitere Informationen über WueStudy.