Allgemeine Erziehungswissenschaften
Angesichts der alltäglichen Präsenz kultureller Differenzen in der modernen, vor allem massenmedial globalisierten Migrationsgesellschaft wandeln sich auch die Voraussetzungen und Ansprüche an eine erfolgreiche Lebensführung. Aus diesem Grunde zählen Kompetenzen im Umgang mit den Herausforderungen, aber auch den Chancen kultureller Vielfalt nicht nur zu den momentan attraktivsten Zusatzqualifikationen für die Berufsprofilierung, sie stellen vielmehr auch ein wesentliches Merkmal zeitgemäßer Bildung dar und finden sich somit konzeptuell bereits eingebettet in einen pädagogischen Kontext.
An dieser Stelle verortet sich die Allgemeine Pädagogik mit ihren Beiträgen zum GSiK-Projekt. Die Entwicklung einer multiperspektivischen und interkulturellen Bildung beginnt mit der Reflexion und der Einsicht in die Kontingenz der eigenen, kulturell bedingten Sozialisations- und Bildungsgeschichte. Diese Reflexion ist ein Kernbestandteil pädagogischen Nachdenkens. An GSiK interessierte Student/inn/en finden in den Veranstaltungen der Allgemeinen Erziehungswissenschaften sowohl einen kulturtheoretisch fundierten Zugang zu Grundfragen interkultureller Forschung als auch praxisnahe Angebote zur Entwicklung ihrer interkulturellen Kompetenzen.
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Die detaillierten Veranstaltungsinformationen:
Seminare/Übungen/Blockveranstaltungen u.ä.:
- Seminar: Kulturelle Identität
(Dipl.-Päd. Simone Imhof)
Anmeldung: 15.-29.04.2011 per SB@Home
Termin: Mi, 8:15-9:45 Uhr, Zentr. HS- und Seminargebäude, 1.002 (Beginn: 04.05.2011)
SWS: 2; ECTS: 5 (ASQ)
Wie bzw. wodurch formt sich kulturelle Identität? Inwiefern beeinflussen z.B. Sexualität, Religion, Nation oder Beruf kulturelle Identität? Kann noch von einer kulturellen Identität oder müsste nicht eher vom poly-kulturellen Selbst gesprochen werden? Das Seminar wendet sich zunächst unterschiedlichen Texten und Autoren zu, die die Problematik behandeln. Im zweiten Schritt werden verschiedene Filmausschnitte auf ihre Aussagen zur kulturellen Identität untersucht. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse des interkulturellen Diskurses (Kultur, Fremdheit, Identität).
- Seminar: Interkulturalität und Macht
(Dipl.-Päd. Florian Krückel)
Anmeldung: 15.-29.04.2011 per SB@Home
Termin: Mi, 18:15-19:45 Uhr, Middle School, R213 (Beginn: 04.05.2011)
SWS: 2; ECTS: 5 (ASQ)
Anhand von Michel Foucault und seinem Werk „Überwachen und Strafen“ soll das Verhältnis von Macht und Wissen erarbeitet werden, das laut Foucault zur Steuerung der Subjekte in einer postmodernen Gesellschaft genutzt wird. Im Anschluss an die philosophische Grundlagenarbeit werden zentrale Dokumente des interkulturellen Diskurses hinterfragt und analysiert. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse des interkulturellen Diskurses (Kultur, Fremdheit, Identität).
- Seminar: Interkulturelles Zusammenleben in der Schule gestalten
(Dipl.-Päd. Tarik Kus; Dipl.-Päd. Zehranur Aksu; Dipl.-Päd. Florian Krückel)
Anmeldung: 15.-29.04.2011 per SB@Home
Termin: Do, 12:15-13:45 Uhr, Zentr. HS- und Seminargebäude, SR 1.010 (Beginn: 05.05.2011)
SWS: 2; ECTS: 5 (ASQ)
Das Seminar findet im Rahmen einer Kooperation mit der Jugendbildungsstätte Unterfranken statt. Ziel ist es, einzelne Workshopeinheiten zu entwickeln, die die Themen Diskriminierung und Migration für Schülerinnen und Schüler aufarbeiten und praktisch erfahrbar machen. Die konzipierten Einheiten werden im Anschluss an das Seminar (Mitte Juli) an einer ausgewählten Schule durchgeführt. Für das Seminar wird höheres zeitliches Engagement wird vorausgesetzt.
- Seminar: Einführung in die Interkulturelle Bildung
(Dipl.-Päd. Magdalena Zellfelder, M.A.)
Anmeldung: 15.04.2011. bis 29.04.2011. per SB@Home
Termin: Mo, 18:15-19:45 Uhr, Middle School, R 213 (Beginn: 09.05.2011)
SWS: 2; ECTS: 5 (ASQ)
Das Seminar dient als Einführung in den interkulturellen Diskurs. Nach allgemeinem Überblick zu pädagogischen Fragestellungen und Herausforderungen der interkulturellen Bildung lernen Sie zentrale Ansätze zu den grundlegenden Begriffen der Kultur, der kulturellen Identität, der Fremdheit sowie der interkulturellen Kommunikation kennen. Gemeinsam erarbeiten wir wichtige Grundlagen zur Analyse und Kritik aktueller Diskussionen und Modelle der interkulturellen Bildung.
Vortäge/Workshops/Tagungen u.ä.:
- Workshop: Konfliktlösungs- und Friedenstrategien
(Dipl.-Päd. Magdalena Zellfelder)
Anmeldung: 15.-29.04.2011 per SB@Home
Termin: Fr, 13.05.2011, 12:00-16:00 Uhr (Vorbesprechung), Zentr. HS- und Semi-nargebäude, SR 1.010; Sa/So 02./ 03.07.2011. 9:00-17:00 Uhr, Am Hubland, Phi-losophiegebäude, ÜR 23
SWS: 2; ECTS: 5 (ASQ)
Treffen unterschiedliche Verhaltensweisen, Deutungsmuster und Ansprüche aufeinander, lassen sich Konflikte selten vermeiden. Konfliktregelung und Friedensstrategien werden, gerade in unserer globalisierten Welt, immer wichtiger – in Familie, Betrieb und Bildungseinrichtungen. In diesem Workshop lernen Sie wichtige Modelle und Ansätze von Konfliktmanagement und -regelung kennen und haben die Möglichkeit, diese in praktischen Trainingseinheiten selbst anzuwenden.
- Gastvortrag: Auslandssemester in Neuseeland
(Charlotte Wickenbrock)
Termin: Mi 25.05.2011. 20:00-21:00 Uhr, Middle School, R213
Im Ausland studieren und interkulturelle Kompetenzen erwerben – Studieren an einer Universität in Neuseeland. Wie geht das? Was ist zu beachten? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Der Vortrag möchte Fragen zu einem Auslandssemester in Neuseeland beantworten, sowie die vielfältigen Erfahrungen vermitteln.
- Gastvortrag: Jenseits des Fremdredens
Interkulturalität als kritische Perspektive
(Dr. Hakan Gürses, Wien)
Termin: Do, 14.07.11, 20:15 Uhr, Residenz, Toscanasaal
Seit zwei Jahrzehnten schmücken sich immer mehr wissenschaftliche Disziplinen, Bildungskonzepte und kommunikative Modelle mit dem Adjektiv "interkulturell". Das Repertoire der Ziele umfasst dabei alles von Kompetenzsteigerung über Effizienzoptimierung bis hin zu Dialogaufnahme und Verständigung zwischen Kulturen. Das Grundmotiv aller interkulturellen Projekte bildet dabei Fremdheit, die auf kulturelle Differenzen zurückgeführt wird. Ist Interkulturalität ein plausiblerer Weg zum Begreifen von Alterität und Differenz als bisherige Fremdheitsdiskurse?