Indologie
Am Lehrstuhl für Indologie und Südasienkunde wird interkulturelle Kompetenz mit speziellen GSiK-Veranstaltungen auf zweifache Weise vermittelt. Zum einen wird mit der Vermittlung von „Indien-Kompetenz“ der wachsenden Rolle Indiens in der globalisierten Welt Rechnung getragen. In der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, im Kultur-Management sowie in der Öffentlichkeitsarbeit werden zunehmend Mitarbeiter gesucht, die zusätzlich zu ihrer fachlichen Kompetenz über die Schlüsselqualifikation „Interkulturelle Kompetenz“ verfügen. Was erwartet deutsche Mitarbeiter bei der Zusammenarbeit mit Indien und was wird von ihnen erwartet? Wie ist man höflich in Indien und was wird als unhöflich empfunden? Zu welchen Missverständnissen können die unterschiedlichen Kommunikationsstile der Deutschen und der Inder führen? Wie lassen sich die gängigen Stereotype über „die Inder“ erklären und abbauen? Diese Veranstaltungen finden jeweils im Wintersemester statt.
Die zweite Ebene beschäftigt sich mit der weltweiten indischen Diaspora, speziell aber der indischen Diaspora in Deutschland. Globalisierung und Migration führen zu vielschichtigen kulturellen Verflechtungen auch in Deutschland. Kulturen der Moderne sind nicht mehr monokulturell, sondern müssen als transkulturell oder hybrid betrachtet werden. Es entstehen neue kulturelle Wertesysteme, die wiederum neue Verhaltensweisen und neue Regeln erfordern. Interkulturelle Kompetenz in Deutschland besteht zunehmend im reflektierten Umgang mit kultureller Vielfalt. Am Beispiel der indischen Diaspora wird gezeigt, wie die Religionen des indischen Subkontinents (insbesondere der Hindus und Sikhs) in Deutschland gelebt werden, wie kulturelle Identität in der Diaspora konstruiert wird und welche Auswirkungen die Migration auf das Leben der Einzelnen hat. Diese Veranstaltungen finden jeweils im Sommersemester statt.
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Die detaillierten Veranstaltungsinformationen:
Seminare/Übungen/Blockveranstaltungen u.ä.:
- Vorlesung und Tutorium: Interkulturelle Kommunikation in Indien: Einführung in die Grundlagen interkultureller Handlungskompetenz
Beginn: 22.10.2010, jeweils Fr, 16:15-18:45 Uhr, Am Hubland (Philosophiegebäude), ÜR14 und 8U11b
Prof. Dr. Elisabeth Schömbucher-Kusterer und TutorInnen
Die wachsende Rolle Indiens in der globalisierten Welt erfordert auch in Deutschland zunehmend Personen, die über „Indien-Kompetenz“ verfügen. In dieser Veranstaltung werden Sie informiert über Lebenskonzepte, Gewohnheiten, Denk- und Handlungsmuster der indischen Kultur. Was an Indien erscheint uns fremd, verstörend aber auch faszinierend, und warum ist das so? Sie reflektieren aber auch über die Vorstellungen und Denkweisen der (eigenen) deutschen Kultur. Ein besonderes Augenmerk wird auf die unterschiedlichen Kommunikationsstile in Indien und Deutschland gerichtet. Die Lehrveranstaltung möchte Stereotype über „die Inder“ abbauen und eine Sensibilisierung für das kulturell Andere erreichen. Die Ursachen für Konflikte in der interkulturellen Zusammenarbeit werden aufgezeigt.
Das Tutorium ist in die Vorlesung integriert. Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Lehrprogramm mit Filmbeispielen, Vorführungen, Rollenspielen und Interviews mit bedeutenden Indienexperten. Sie werden aber nicht nur in die faszinierende Welt des indischen Subkontinents eingeführt, sondern setzen sich auch mit der Logik des eigenen kulturellen Handelns auseinander. Beides bildet letztlich die Grundvoraussetzung für das Erlangen interkultureller Handlungskompetenz.
Teilnahmevoraussetzung: Die Veranstaltung ist offen für Studierende aller Fakultäten.
SWS: 3
ECTS: 5
- Seminar (mit Exkursion): Ausgewählte Aspekte der Interkulturalitätsforschung
25.10.2010, jeweils Mo, 17:15-18:45 Uhr, Am Hubland (Philosophiegebäude), ÜR14
Prof. Dr. Elisabeth Schömbucher-Kusterer
Wie wird in den Kulturwissenschaften „Interkulturalität“, bzw. „Transkulturalität“ dargestellt? Welche Möglichkeiten, welche Genres gibt es hierzu? Es werden zunächst die Methoden vorgestellt, mit denen Interkulturalität erforscht werden kann. Im Anschluss daran werden bestimmte Themen der Interkulturalität (Migration, Identität, transkulturelle Beziehungen) und ihre jeweilige Darstellung anhand von Text, Film und Ausstellung behandelt.
Teil des Seminars ist eine Exkursion zum Museum Rietberg in Zürich.
Teilnahmevoraussetzung: Die Veranstaltung ist offen fürr r Studierende aller Fakultäten. Aktive Mitarbeit bei der Vorbereitung der Exkursion in Form von Referaten.
SWS: 2 + Exkursion
ECTS: 5
- Seminar: Globalisierung und kulturelle Identität
Beginn: 26.10.2010, jeweils Di, 12:15-13:45 Uhr, Am Hubland (Philosophiegebäude), ÜR 14
Prof. Dr. Elisabeth Schömbucher-Kusterer
Parallelgesellschaften, Multikulturalität, interkulturelle Kommunikation, transkulturelle Identität, Hybridität, Kreolisierung sind Begriffe und Konzepte, mit denen die Migration und die dadurch hervorgerufene Situation transnationaler Verflechtungen beschrieben und analysiert wird. Der Kulturbegriff hat sich verändert. Kultur kann nicht mehr gesehen werden als etwas durch Raum, Sprache oder ethnische Zugehörigkeit abgegrenztes Ganzes. Dem einheitlichen Kulturkonzept steht die kulturelle Praxis gegenüber, die gekennzeichnet ist durch vielschichtige geographische, soziale und politische Verflechtungen. Anhand der weltweiten indischen Diaspora sollen die wichtigsten Konzepte und Fragestellungen der Diaspora-Forschung erörtert werden.
Teilnahmevoraussetzung: Die Veranstaltung ist offen für Studierende aller Fakultäten. Aktive Mitarbeit in Form von Referaten.
SWS: 2
ECTS: 5 (MA-Studiengang)
- Seminar: Wirtschaftsstandort Indien
(Wirtschaftswissenschaften/Indologie)
Anmeldung: Ab Anfang Oktober über http://ibl.wifak.uni-wuerzburg.de/
Beginn: 26.10.2010, jeweils Di, 16:15-17:45 Uhr, Neue Universität, R 418
Teilnehmer: Zahl begrenzt
Dr. Sabine Vogel
Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie unter „Interdisziplinäre Veranstaltungen“.
Vortäge/Workshops/Tagungen u.ä.:
Aktuelle Informationen über im Wintersemester 2010/11 stattfindende Gastvorträge finden Sie unter www.indologie.uni-wuerzburg.de oder www.gsik.de.