Angebote für beruflich qualifizierte Studierende

04/05/2016

Die Universität Würzburg unterstützt beruflich qualifizierte Studierende mit individuellen Beratungs- und Betreuungsangeboten. Denn je länger die Schulzeit zurückliegt, desto wichtiger ist es, Lernstrategien bis zum erfolgreichen Studienabschluss weiter zu entwickeln.

Logo des KOMPASS Tutoren- und Mentorenprogramms

Seit 2009 ist in Deutschland ein Studium auch ohne Abitur, Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife möglich. Die sogenannten beruflich qualifizierten Studierenden haben ihren Kommilitonen einige Jahre an Lebens- und Berufserfahrung voraus. Oft haben sie schon eine Familie gegründet und wissen, was es heißt, selbst für den Unterhalt zu sorgen.

Wer auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium aufnimmt, kann sich aber nicht sicher sein, welcher Schulstoff an der Universität vorausgesetzt wird. Auch die studientypischen Anforderungen der Hochschule und die Anwendung wissenschaftlicher Lern- und Arbeitstechniken stellen neue Herausforderungen dar.

Viele beruflich qualifizierte Studierende sind zudem neben dem Studium berufstätig. Für sie ist die Vereinbarkeit von Studium und Beruf eine zusätzliche Herausforderung; oft kommt durch die Betreuung von Kindern eine weitere Belastung dazu.

Persönliche Beratung und Betreuung

Maßnahmen wie Vorkurse und Fachtutorien, individuelle Beratungsangebote und Studieneingangsveranstaltungen können insbesondere den Studieneinstieg erleichtern. Darüber hinaus gilt es, die hohe Anfangsmotivation der beruflich qualifizierten Studierenden zu erhalten.

An der Universität Würzburg hat das KOMPASS Tutoren- und Mentorenprogramm darum für alle beruflich qualifizierten Studierenden regelmäßige Unterstützungsangebote geschaffen, die auf die besonderen Bedürfnisse abgestimmt sind: Hochschuldidaktisch ausgebildete Tutoren und Mentoren bieten veranstaltungsbegleitende Tutorien und individuelle Begleitung an.

Info-Abende und Stammtisch initiiert

Auf Initiative von Dr. Petra Zaus, der Koordinatorin des KOMPASS-Programms, finden in Kooperation mit der Zentralen Studienberatung regelmäßig Informationsabende statt, an denen beruflich Qualifizierte ihre Erfahrungen austauschen und Lerngruppen bilden können.

Für den Studenten Kevin Kronenwetter war es bei seinem ersten Infoabend besonders wichtig, Gleichgesinnte kennen gelernt zu haben: „Bereits jetzt habe ich Kontakte zu Kommilitonen in höheren Semestern geknüpft, die jederzeit mit hilfreichen Informationen unterstützend zur Seite stehen. Allein deshalb hat sich die Veranstaltung schon gelohnt.“

Im Dezember 2015 hat Zaus mit den Teilnehmern einen Stammtisch ins Leben gerufen, um sich noch besser zu vernetzen. Der nächste Termin: Mittwoch, 20. April, 18 Uhr, im Restaurant Hubland, Zeppelinstraße 118. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Vorkurse und Crashkurse in Mathematik

Für einen guten Start ins Studium bietet die Universität einen Vorkurs zu den Grundlagen der Mathematik an: Gerade der Abiturstoff in Mathematik ist in vielen Studienfächern die Voraussetzung für einen erfolgreichen Studienverlauf und stellt für viele beruflich Qualifizierte eine besondere Herausforderung dar.

Der Vorkurs „Grundlagen der Mathematik“ findet regelmäßig vor Beginn der Vorlesungszeit statt und kann auf Wunsch der Teilnehmer im laufenden Semester fortgesetzt werden. Aktueller Vorkurstermin: 4. bis 8. April 2016. Zudem bietet ein „Crashkurs Mathematik“ die Möglichkeit, sich am Ende des Semesters auf Klausuren vorzubereiten.

Beruflich Qualifizierte an der Universität

Die Zahl der beruflich qualifizierten Studierenden in Deutschland ist kontinuierlich gestiegen. Das gilt auch für die Universität Würzburg: Hier waren es im Wintersemester 2009/10 elf Studierende, 2011/12 dann 101, 2013/14 schon 187 und im Winter 2015/16 schließlich 253. Zum Wintersemester schreiben sich derzeit im Schnitt 50, zum Sommersemester acht beruflich Qualifizierte ein.

Die meisten beruflich qualifizierten Studierenden sind an der Universität Würzburg in der Fakultät für Humanwissenschaften (90) zu finden und dort vor allem in der Sonderpädagogik (47). Verhältnismäßig stark vertreten sind sie auch in den Studiengängen Medizin (21), Rechtswissenschaft (19), Wirtschaftswissenschaft (12) und Zahnmedizin (12).

Über die Zugangsvoraussetzungen für beruflich Qualifizierte ohne Abitur informiert die Universität auf der Webseite www.uni-wuerzburg.de/beruflich_qualifizierte

Hintergrund: Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte

Dass ein Studium auch ohne Abitur, Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife möglich sein soll, beschloss die Kultusministerkonferenz 2009 unter dem Titel „Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung“. Die Maßnahme ist ein Beitrag zur Stärkung der Bildungsmobilität in Deutschland und zur Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.

Annette Popp / Robert Emmerich

Kontakt

Dr. Petra Zaus, T (0931) 31-85642, petra.zaus@uni-wuerzburg.de

Weitere Informationen:

Zur Website des KOMPASS Tutoren- und Mentorenprogramms im „Qualitätspakt Lehre“