GSIK, das Plus im Studium
10/25/2016Das Phänomen des „Fremden“, interkulturelle Kompetenz in der Schule, Integration und Inklusion: Das sind die Schwerpunkte, die das Lehrprojekt „Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz“ (GSIK) in diesem Semester setzt. Es steht allen Studierenden offen.
Seit 2008 stellt die Universität Würzburg ihren Studierenden einen besonderen Service zur Verfügung: Das Lehrprogramm „Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz“, kurz GSIK. Es bietet die Gelegenheit, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben, um sich leichter in einer globalen Berufs- und Alltagswelt orientieren zu können.
„Interkulturelle und interdisziplinäre Bildung ist für Studierende aller Fachbereiche wichtig. Darum versteht sich GSIK als Lehrprogramm für die gesamte Universität“, betont Professor Andreas Dörpinghaus, Projektsprecher von GSIK.
Seminare, Vorträge, Ringvorlesungen, studentische Tagungen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Exkursionen und die Möglichkeit, sich ehrenamtlich für Geflüchtete zu engagieren – die Vielfalt der Angebote in GSIK ist enorm. Sieben Fakultäten beteiligen sich an dem Projekt. Zusätzlich kooperiert GSIK mit dem Zentrum für Lehrerbildung, dem Zentrum für Sprachen, dem Afrikazentrum und weiteren Institutionen in und außerhalb der Universität.
Wer an zwei Seminaren und drei Vorträgen teilgenommen hat, erhält ein anerkanntes Zertifikat, das besonders für die Bewerbungsmappe wertvoll ist. Wer mehr leistet, kann ein erweitertes GSIK-Zertifikat bekommen.
Stimmen zum GSIK-Programm
Doch die meisten Teilnehmenden haben es nicht nur auf die Zertifikate abgesehen: „Das Programm gibt mir die Chance, andere Fachdiskurse und -kulturen kennenzulernen“, sagt Kai, Student der Wirtschaftswissenschaften.
GSIK-Koordinatorin Kerstin Surauf sieht noch weitere Vorzüge des Programms: „Arbeitgeber erwarten von den Hochschulen eine noch gezieltere Förderung von Soft Skills. Universitätsabsolventen sollen Teamfähigkeit, Transfer- und Querdenken sowie interkulturelle Kompetenzen beherrschen. Wir versuchen, Studierenden diese Schlüsselqualifikationen im Paket mit auf den Weg zu geben.“
Rollenspiel zu Migration und Asyl entwickelt
Dafür entwickelt GSIK auch neue didaktische und methodische Ideen. „In den vergangenen Semestern haben wir einige Projekte im Bereich des experience based learning umgesetzt“, berichtet Dominik Egger, Kollege von Surauf in der GSIK-Zentrale. „In Kooperation mit Juristen, Pädagogen, dem Würzburger Flüchtlingsrat, Mitarbeitern von Amnesty International und Geflüchteten haben wir ein erfahrungsorientiertes Rollenspiel entwickelt. Es vermittelt Grundzüge des deutschen und europäischen Asylrechts, lässt Studierende aber auch die Perspektive eines Menschen auf der Flucht erahnen.“
Schwerpunkte in diesem Wintersemester
Inhaltlich nimmt das Projekt stets aktuelle Schwerpunkte auf. Mit der GSIK-Ringvorlesung „Integration und Inklusion“ schließen die Programmverantwortlichen im Wintersemester 2016/17 an die Beschäftigung mit den Themenfeldern „Flucht und Migration“ der vergangenen Semester an. „Außerdem beschäftigen wir uns in diesem Semester verstärkt mit dem Phänomen des Fremden und der speziellen Frage nach interkultureller Kompetenz in der Schule“, so Kerstin Surauf.
In Zukunft will sich das Projekt nicht nur auf Präsenzveranstaltungen beschränken. Verstärkt sollen auch eLearning-Methoden wie Blended Learning und Digital Classrooms zum Einsatz kommen.
Anerkennung von der Hochschulrektorenkonferenz
Den Wert des GSIK-Programms haben nicht nur Arbeitgeber, sondern auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erkannt: Im Jahr 2013 wurde GSIK im HRK-Projekt „NEXUS – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ als Good-practice-Beispiel für die Lehre hervorgehoben und anderen Universitäten zur Nachahmung empfohlen.
Kontakt
Dominik Egger, GSIK-Projekt und Institut für Pädagogik, T (0931) 31-89757,
gsik@uni-wuerzburg.de
Kerstin Surauf, GSIK-Projekt und Zentrum für Lehrerbildung, T (0931) 31-88255,
kerstin.surauf@uni-wuerzburg.de
www.gsik.uni-wuerzburg.de