Lernwerkstatt an neuem Ort
11/19/2013Mit ganzen Schulklassen können Lehramtsstudierende an der Uni Würzburg jetzt noch besser arbeiten: Die Lernwerkstatt der Sonderpädagogik ist in neue Räume umgezogen. Dort steht nun auch ein großer Seminarraum zur Verfügung.
In der Lernwerkstatt des Instituts für Sonderpädagogik erfahren Lehramtsstudierende unter anderem, wie Lernprozesse bei Kindern strukturiert sind und mit welchen Materialien sich der Unterricht gestalten lässt. Bei Projekttagen können sie dort sogar mit ganzen Schulklassen arbeiten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Inklusion, also dem gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderungen.
Das Angebot der Lernwerkstatt ist nicht nur für Sonderpädagogen gedacht: Es steht ausdrücklich Studierenden aller Lehrämter offen. „In meinem derzeitigen Mathematik-Seminar sind erstmals auch angehende Realschul- und Gymnasiallehrer dabei“, freut sich Walter Goschler, Leiter der Lernwerkstatt. Studierende des Grund- und Hauptschullehramts gehören in den Seminaren ohnehin schon seit Langem zum „Alltag“.
Raumsituation verbessert
Am Dienstag, 12. November, wurde in der Lernwerkstatt gefeiert: Die für alle sonderpädagogischen Fachrichtungen übergreifende Lehr- und Forschungseinrichtung ist im Universitätsgebäude am Wittelsbacherplatz umgezogen – von Räumen der Bibliothek in Räume der Fakultät. Erstmals verfügt sie jetzt über einen großen Seminarraum: „Das verbessert die Situation deutlich, wenn wir ganze Schulklassen zu unseren Projekttagen bei uns haben“, so Goschler.
In ihrem Grußwort zur Feier bezeichnete Barbara Sponholz, Vizepräsidentin der Universität, die Lernwerkstatt als wesentliches Element des Berufs- und Praxisbezugs im Lehramtsstudium. Andreas Dörpinghaus, Dekan der Philosophischen Fakultät II, gratulierte dem Institut für Sonderpädagogik zu seiner Lernwerkstatt: „Mit Blick auf eine hochwertige Ausbildung von Lehrkräften ist das ein ganz wichtiger Ort an der Universität.“
Blick in die Zukunft
Die Fachvorträge hielten Hartmut Wedekind (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Johannes Gunzenreiner (Pädagogische Hochschule des Kantons St. Gallen). Beide betreiben an ihren Hochschulen ebenfalls Lernwerkstätten. In ihren Vorträgen wurde deutlich, in welche Richtung sich auch die Würzburger Werkstatt entwickeln könnte.
Als wünschenswert für die Zukunft bezeichnete Walter Goschler eine Koppelung von Material- und Seminarraum im Sinne eines Multifunktionsraums sowie eine Intensivierung der Forschungsaktivitäten. Auch eine verstärkte Kooperation mit den Fachdidaktiken sei erstrebenswert, um Materialien für hochwertige Bildungsangebote in heterogenen Lerngruppen zu entwickeln und zu erforschen. Das geschehe derzeit schon mit verschiedenen Projektangeboten für Schulklassen, aber auch mit einem dreidimensionalen Pascalschen Dreieck. Dieses dient als gemeinsame Lernumgebung mit nach oben offenen Anforderungen zum Erkennen mathematischer Muster und Strukturen.
Zur Homepage der Lernwerkstatt
The Studyworkshop of the Institute for Special Educationwww.lernwerkstatt.sonderpaedagogik.uni-wuerzburg.de