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Teaching

Methodenkoffer für gute Lehre

10/01/2015

Wie können sie ihre Lehre so gestalten, dass sie Lernende optimal erreichen? Diese Frage stellen sich vermutlich viele Dozenten. Ein Methodenkoffer hilft ihnen dabei. An der Entwicklung beteiligt waren die Experten für Erwachsenen- und Weiterbildung der Uni Würzburg.

Praktische Tipps für gute Lehre liefert ein Methodenkoffer, an dessen Entwicklung Wissenschaftler der Uni Würzburg beteiligt waren. (Foto: Qual4T)

Das ist vermutlich der Albtraum eines jeden Dozenten: Während er sich vorne an der Tafel abmüht und sein Wissen wiedergibt, macht sich im Zimmer Schläfrigkeit breit. Auf seine Fragen erhält er keine Antworten; selbst konkrete Anreden werden nur mit einem müden Schulterzucken quittiert. 

Damit das nicht so bleibt, haben Bildungsexperten aus sechs europäischen Ländern jetzt einen sogenannten Methodenkoffer erarbeitet, der Lehrenden in der beruflichen Aus- und Weiterbildung umfangreiches Material an die Hand gibt, mit dem sie die Qualität ihrer Lehre verbessern können. Daran beteiligt sind Regina Egetenmeyer, Professorin für Erwachsenenbildung / Weiterbildung der Universität Würzburg und ihre Mitarbeiterin Kathrin Kaleja. Die Materialien stehen auf der Projektwebsite kostenlos zum Download zur Verfügung.

Praktische Tipps rund um die Lehre

Was der Methodenkoffer enthält? Unter anderem jede Menge praktischer Tipps. „Wer beispielsweise wissen möchte, wie er ein Feedback von seinen Zuhörern bekommen kann, findet dort neben vielen anderen Vorschlägen den Hinweis auf das Blitzlicht-Feedback. Dabei stellt der Dozent eine Frage, die jeder Teilnehmende mit einem Wort oder einem Satz beantwortet“, erklärt Kathrin Kaleja.

Wie finde ich heraus, mit welcher Erwartungshaltung Teilnehmende meine Veranstaltung besuchen? Stimmt diese Erwartung mit dem überein, was ich ihnen bieten werde? Wie reflektiere ich mein Seminar? Wie führe ich eine Teilnehmendenbefragung durch? Auf diese und viele weitere Fragen liefert der Methodenkoffer die passenden Antworten, nennt Beispiele und gibt praktische Tipps. Das dazugehörige Handbuch verschafft einen Überblick über diese Methoden und gibt eine Einführung in die Qualitätsentwicklung der Lehre. Ziel ist es, „das Bewusstsein für die Qualität der Lehre zu erhöhen“, wie Kaleja sagt. Außerdem wollen die Bildungsexperten dazu beitragen, die Planung, Durchführung und Reflexion der Qualität von Lehre zu verbessern.

Das Projekt

An dem Projekt „Quality Culture through effective instruments for teachers and trainers“ – kurz Qual4T – sind Bildungseinrichtungen aus den Niederlanden, England, Deutschland, Griechenland, Spanien und Italien beteiligt. Die Europäische Union fördert es im Rahmen ihres Programms für Lebenslanges Lernen als Leonardo-da-Vinci-Projekt mit rund 300.000 Euro. Der Startschuss erfolgte am 1. November 2013.

Die Würzburger Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung hat die Grundlage für den Methodenkoffer geliefert. „Wir haben Lehrende interviewt und im Anschluss daran einen Bericht mit den Ergebnissen verfasst“, erklärt Kathrin Kaleja. Basierend auf diesen Ergebnissen haben die an dem Projekt beteiligten Partnereinrichtungen anschließend den Methodenkoffer zusammengestellt. Das dazugehörige Handbuch wurde ebenfalls von den Würzburger Weiterbildungsexpertinnen geschrieben.

Sowohl der Methodenkoffer als auch das Handbuch befinden sich in der Testphase. „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Menschen, die in der Weiterbildung und Erwachsenenbildung tätig sind, mit dem Material arbeiten und uns ihre Erfahrungen schildern“, sagt Kaleja. Je nachdem, wie das Feedback aus der Praxis ausfällt, steht anschließend eine Überarbeitung der Materialien an.

Das Handbuch und der Methodenkoffer stehen unter www.qual4t-project.org/products kostenlos zum Download zur Verfügung.

Zur Projektwebsite

Kontakt

Prof. Dr. Regina Egetenmeyer, Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung,
mailto:regina.egetenmeyer@uni-wuerzburg.de

Kathrin Kaleja, M.A., T: (0931) 31-84861, kathrin.kaleja@uni-wuerzburg.de

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