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Wohin im Auslandssemsester?

07/01/2014

Uppsala oder Austin, Osteuropa oder Japan : Wen es in seinem Studium ins Ausland zieht, der hat die Qual der Wahl. Denn die Universität Würzburg unterhält zahlreiche Austauschprogramme mit Universitäten auf der ganzen Welt.

Florian Evenbye, Leiter des International Office, will alle Studierenden beflügeln, die gern einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen wollen. (Foto: Judith Dauwalter)

Beim Sichten von Bewerbungsunterlagen schauen die Personaler auf das Studienfach und dann gleich auf die Auslandserfahrung der Bewerber – das haben Untersuchungen gezeigt. Es ist also heute gar nicht mehr die Frage, ob man während des Studiums ins Ausland gehen soll, sondern eher, in welches Land beziehungsweise an welche Uni. Aber auch die Überlegungen nach dem „wohin“ sind nicht unbedingt einfach: Die Uni Würzburg unterhält mit rund 300 ausländischen Hochschulen Austauschkooperationen.

Eine pauschale Antwort auf das „wohin“ gibt es nicht. Studienfach, Sprachkenntnisse und vielleicht auch persönliche Vorlieben: Das richtige Ziel sowie das passende Austausch‐ und Förderprogramm richten sich nach dem Profil der Studierenden. „In unseren Beratungen wollen wir deshalb individuelle Lösungen finden“, sagt Florian Evenbye, Leiter des International Office der Uni Würzburg.

Mit Erasmus ins europäische Ausland

Ein paar allgemeine Orientierungshilfen gibt es aber doch. Wer zwischen drei und zwölf Monaten im europäischen Ausland studieren will, ist mit dem Programm „Erasmus“ gut beraten. Das größte Austauschprojekt der Welt ist auch in Würzburg das bedeutendste aller Programme, die Studierende ins Ausland schicken und dort fördern: Rund die Hälfte der jährlich 1000 Würzburger, die Erfahrungen an Unis in anderen Ländern sammeln, tun dies mit Erasmus.

Für die Bewerbung müssen Interessierte unter anderem erklären, welche wissenschaftlichen Ziele sie an der Wunschuni verfolgen wollen. Evenbye: „Nach Barcelona könnte sich ein Bio‐Student zum Beispiel wegen des Rufs der dortigen Meeresbiologie bewerben – die guten Surfbedingungen sollten keine Rolle spielen.“ Gefördert wird der Erasmus‐Aufenthalt unter anderem durch einen finanziellen Zuschuss und den Wegfall der Studiengebühren an der Partneruni.

Am liebsten gehen die Würzburger mit Erasmus an die Coimbra Group Universität Uppsala in Schweden. Eine „sehr schöne, interessante und erlebnisreiche Zeit“ hat dort etwa Sebastian Eberle vor gut drei Jahren verbracht – so schreibt er in seinem Erfahrungsbericht, der neben vielen weiteren auf den Webseiten des International Office zu lesen ist.

Evenbye rät aber, auch weniger populäre Orte in Betracht zu ziehen. Gerade Unis in Osteuropa seien oft sehr gut ausgestattet, neu saniert, hätten ein großes Studienangebot auf Englisch und sogar Deutsch sowie ein hohes Niveau. Niedrige Lebenshaltungskosten und die reiche Geschichte vieler Städte – wie etwa in Polen, Rumänien oder im nördlichen Estland – machten auch deren Hochschulen attraktiv.

Neben Erasmus bietet auch ein Zusammenschluss traditionsreicher europäischer Spitzenunis – die Coimbra-Gruppe – ein eigenes Programm an: das Student Exchange Network. Wer dem Ruf aus Genf, Groningen oder Budapest folgen will, findet dort vielleicht das richtige Angebot .

Ägypten, Südkorea oder USA

Ein exotisches Ziel sei nicht automatisch gut, warnt Evenbye. Gerade bei Aufenthalten außerhalb Europas und in ärmeren Ländern müsse auf das akademische Niveau und die dort mögliche Mobilität geachtet werden. Trotzdem: Auch ungewöhnliche Austauschorte machen Sinn, wenn das Studienprofil passt.

Wer Europa verlassen will, kann nicht auf die vergleichsweise unkomplizierten Vorteile von Erasmus zurückgreifen. Doch auch hier gibt es Angebote – denn Würzburg hat eine ganze Reihe von Verträgen mit Unis im Nicht‐EU‐Ausland. Über Fördermöglichkeiten hierfür informiert neben dem International Office auch die Stipendien-Datenbank des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD). Interessant ist vor allem das vom International Office der Uni Würzburg verwaltete DAAD-Programm PROMOS zur Steigerung der Mobilität von deutschen Studierenden.

Je spezieller die Idee, desto mehr Eigenorganisation und -aufwand bedeutet das für die Studierenden. Und doch: Es gebe für jeden Sonderwunsch passende Programme und Förderungen, versichert Evenbye. Die Lieblingshochschule von Würzburgern, die sich ins nicht‐europäische Ausland wagen, ist übrigens die University of Texas in Austin (USA).

Auch einzelne Institute und Fakultäten der Uni Würzburg unterhalten außereuropäische Austauschplätze: Die Juristen etwa in Mexiko, die Geographie in Brasilien oder die Medizin in Tansania. Und die Uni bietet einen zweiwöchigen Feriensprachkurs im französischen Caen in der Normandie.

Der Service des International Office

Das International Office der Universität Würzburg betreut Studierende, die aus dem Ausland nach Würzburg kommen, und es berät Würzburger Studierende, Lehrende und alle weiteren Mitarbeiter die ins Ausland gehen möchten. Zudem vertritt es die Universität in internationalen Angelegenheiten. Das Büro befindet sich auf dem Campus Nord im Josef‐Martin‐Weg 54. Interessierte können dort zu den Öffnungszeiten ohne Voranmeldung vorbeikommen.

Zur Homepage des International Office

Ausland für Lehramtsstudierende

Ein interessantes Programm für angehende Lehrkräfte: „Internationalisierung der Lehrerbildung“. Unter Federführung der beiden Philosophischen Fakultäten werden zehntägige Exkursionen organisiert, auf denen die Teilnehmer vor allem ausländische Bildungssysteme kennen lernen. Sie bereiten sich in Blockseminaren auf die Fahrten vor. In diesem Semester geht’s nach Irland, die letzten Ziele waren Tschechien und Frankreich.

Zur Homepage „Internationalisierung der Lehrerbildung“ 

Judith Dauwalter

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