Rettet den Knöllchen-Steinbrech - Erweiterung des Campus Mahdkonzeptes
06/26/2024Der Knöllchen-Steinbrech ist eine eher unscheinbare, aber gefährdete Pflanze, die man nur im extensiv genutzten Grünland findet... aber auch bei uns am Campus Süd. Um das Vorkommen dieser Art zu sichern, wurde das Mahdkonzept am Hubland um eine weitere Fläche erweitert.
Der Knöllchen-Steinbrech Saxifraga granulata ist eine eher unscheinbare krautige Pflanze, die mit einer Wuchshöhe von 15 bis 40 cm und ihren weißen Blüten nicht Jedem ins Auge sticht. Man findet sie vorwiegend auf extensiv genutzten Wiesen, vor allem auf Sandtrockenrasen und Halbtrockenrase, die sich meist durch Trockenheit und Nähstoffarmut auszeichnen. Ihr Verbreitungsgebiet in Europa konzentriert sich vor allem auf West- und Mitteleuropa. Doch der Bestand des Knöllchen-Steinbrechs ist gefährdet, u.a. auf Grund der zunehmend intensiven Nutzung vieler Grünflächen (häufige Mahd, Düngung usw.). In Deutschland gilt der Knöllchen-Steinbrech als besonders gefährdet und steht regional auf der Roten Liste, in Bayern auf der Vorwarnliste. Der Schutz dieser Pflanze hat daher höchste Priorität.
Das Besondere: eine kleine Population des Knöllchen-Steinbrechs findet man bei uns auf dem Campus, in der Nähe des Informatikgebäudes am Hubland-Campus Süd. Um die Population zu schützen, wurde das bestehende Mahdkonzept des Lebendigen Campus nun Dank der Zusammenarbeit mit dem Technischen Betrieb um die Knöllchen-Steinbrech-Fläche erweitert. Der Technische Betrieb führt die Mäharbeiten auf dem Campus durch und wird die Fläche ab jetzt nur noch einmal jährlich im Herbst mit einem schonenden Balkenmäher schneiden. Dadurch bekommt der Knöllchen-Steinbrech die Gelegenheit zur Blüte zu kommen und Samen auszubilden, um den Fortbestand der Population zu gewährleisten.
Wir danken einem aufmerksamen botanisch-interessierten Beobachter, der den Stein ins Rollen gebracht hat, Prof. Dr. Anja Schlömerkemper (Vizepräsidentin, Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit) und dem WueLAB für die Vermittlung, Kanzler Dr. Uwe Klug für die Unterstützung und dem Technischen Betrieb für die Zusammenarbeit und Umsetzung.