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WueDive - Digitale Innovationen in der Lehre

Interprofessionelles VR-Notfalltraining

Projektziel: Studierende zusammen mit Pflegeschüler:innen durch Simulation auf berufliche Praxissituationen vorbereiten

Status: abgeschlossen

Vorhaben

Schnell verfügbares Praxiswissen sowie die Fähigkeit, Aufgaben zu priorisieren und rasch klinische Entscheidungen zu treffen sind für Ärzt:innen besonders in Notfallsituationen wichtig. Mit der Technologie der Virtual Reality (VR) lassen sich realistische Lernumgebungen für Studierende schaffen, in denen sie im geschützten Rahmen und mit standardisierten Fällen für diese Situationen ausgebildet werden können.

Das Programm ermöglicht darüber hinaus, die tatsächlichen Fertigkeiten der Studierenden mit ihren subjektiven Einschätzungen zu vergleichen. Hieraus ergeben sich wichtige Hinweise, wie die (notfall)medizinischen Ausbildung am besten zur Vorbereitung auf den Berufseinstieg gestaltet werden kann.

Am Uniklinikum Würzburg wurde die VR-basierte Notfallsimulation STEP-VR (Simulation-based Training of Emergencies for Physicians using Virtual Reality) seit 2020 zusammen mit dem Unternehmen für 3D-Visualisierung ThreeDee (München) entwickelt. Zusammen mit WueDive wird die Simulation seit 2021 in Richtung interprofessioneller Multiplayer-Modus weiterentwickelt.

STEP-VR konfrontiert die Lernenden mit komplexen medizinischen Fällen, die im analogen Setting oder mit konventionellen Lehrmethoden nicht simulierbar sind. Es kompensiert, dass Studierende und Pflegeschüler:innen vor dem Ernstfall in der Klink kaum aktiv handelnd sondern meist nur hospitierend in Notfallsituationen geraten. Ein hoher Grad von Immersion durch eine möglichst reale und intuitive Umgebung soll die Rahmenbedingungen für einen optimalen Lernprozess schaffen.

Das Projekt versteht sich darüber hinaus als Forschungsfeld für den Nutzen von VR in der Lehre insgesamt. So untersucht eine vergleichende Studie die qualitativen Wirksamkeitsunterschiede zwischen konventioneller Lehre und VR. Durch die Messung der Stresslevel bei Proband:innen in VR wird außerdem überprüft, wie sich der vom Programm erzeugte Stress auf den Lernerfolg auswirkt.

Innerhalb des Medizinstudiums wird bereits der Einsatz in einem klinischen Seminar und im Prüfungskontext erprobt. Auch für die gemeinsame Lehre mit verwandten Fächern wie z.B. der Krankenpflege- oder der Hebammenausbildung oder für andere medizinischen Fachrichtungen ergeben sich Übertragungsmöglichkeiten.

Anderen Studiengängen, zum Beispiel im Lehramt, bietet die Grundidee des Projekts ebenso zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Dort könnte Simulation unterstützen, professionelles Verhalten in Stresssituationen einzuüben. Der Klassenraumsimulator „Breaking Bad Behaviour“ ist bereits ein ähnliches Projekt in dem Bereich.

In der Erprobungsphase des Projekts arbeitete das Institut für medizinische Lehre und Ausbildungsforschung eng mit dem Lehrstuhl für Mensch-Computer Interaktion (HCI) der Universität Würzburg zusammen.

Konzeptuell kooperiert das Institut zudem mit dem Studiengang Hebammenwissenschaft sowie Pflegedidaktiker:innen der Uniklinik Würzburg. Hier soll einerseits der Einsatz der Software in der Hebammen- & Krankenpflege-Ausbildung ermöglicht, andererseits das Potential einer interdisziplinären Zusammenarbeit in VR erprobt werden. So könnten Berufsgruppen schon vor dem Berufsalltag aufeinandertreffen und gemeinsam in verschiedenen Szenarien trainieren.

T. Mühling, I. Späth, J. Backhaus, N. Milke, S. Oberdörfer, A. Meining, M. Latoschik, S. König (2023). Virtual reality in medical emergencies training: benefits, perceived stress, and learning success. Multimedia Systems. DOI: https://doi.org/10.1007/s00530-023-01102-0

Plug and Play, benötigt wird die Software und eine VR-Brille mit Workstation.