Psychische Belastungen am Arbeits- und Ausbildungsplatz
Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen
Die Universität Würzburg versteht sich als Gesunde Hochschule, die Arbeitsbedingungen gesundheitsförderlich gestaltet und damit physische und psychische Arbeitsbelastungen reduziert.
Die meisten von uns verbringen den Großteil ihres Tages am Arbeitsplatz. Daher ist es wichtig, diesen gesundheitsförderlich zu gestalten. Ziel ist es, Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie die Gesundheit fördern und Gesundheitsrisiken durch Arbeitsbelastungen reduziert werden.
Dabei geht es um:
- die Gestaltung der Arbeitsaufgaben und -inhalte,
- eine gute Arbeitsorganisation (z. B. Zuständigkeiten, Pausengestaltung),
- die kollegialen Beziehungen (z. B. Austausch und Kooperation, Wertschätzung),
- die Arbeitsumgebung (z. B. Ergonomie, Klima, Akkustik) und
- neue Arbeitsformen (z. B. digitalisiertes Arbeiten)
Begriffsdefinitionen nach DIN EN ISO 10075-1
Psychische Belastung wird verstanden als die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken. Sie sind neutral.
Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle und unmittelbare Auswirkung psychischer Belastung auf den Beschäftigten, zum Beispiel auf seine Aufmerksamkeit und Wahrnehmung, Denk- und Gedächtnisleistungen, Gefühle und Empfindungen, in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand. Sie können positiv oder negativ sein.
Beanspruchungsfolgen sind langfristige Auswirkungen dauerhafter psychischer Beanspruchung. Sie können wiederum positiv oder negativ sein.
Ziel ist nicht eine belastungsfreie Tätigkeitsgestaltung, sondern eine Optimierung der Belastungssituation, hin zu einer förderlichen Gesamtkonstellation. Wenn Beschäftigte Belastungen erleben, die sie beherrschen und bewältigen können, dann erleben sie diese idealerweise als Herausforderung. Sie können an ihren Aufgaben wachsen, können so Selbstvertrauen, Engagement und Motivation langfristig aufbauen und erhalten.
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Eine systematische Analyse der Ist-Situation ist immer Grundlage für erfolgreiche Prävention – auch bei der Ermittlung der psychischen Belastungen. Der Gesetzgeber schreibt Ihnen nicht vor, wie Sie dabei konkret vorgehen (§5 ArbSchG). Daher können Sie die Belastung in unterschiedlicher Weise und mit verschiedensten Methoden systematisch erfassen.
Das bedeutet: genauso, wie Sie die physikalischen, chemischen und die anderen Gefährdungen ermitteln, ermitteln Sie auch die psychischen Belastungen, beurteilen deren Ausmaß, leiten gezielt notwendige Maßnahmen ab und setzen diese um.
In den Gefährdungsbeurteilungen der Universität Würzburg sind die Aspekte zur psychischen Belastung integriert. Die Fragen decken die Merkmalsbereiche der GDA-Empfehlung zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung weitgehend ab und fragen auch nach Umgebungseinflüssen.
Für eine tiefergehende Analyse bieten sich Workshopverfahren, wie z.B. Fokusgruppen, Ideentreff oder World-Cafe an. Kommen Sie hierzu gezielt auf die AGTU zu.
Weiterführende Informationen
Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen - Gesunde Hochschule (uni-wuerzburg.de)
DGUV Information 206-026 "Psychische Belastung – der Schritt der Risikobeurteilung"
FW Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (vbg.de)