Teilprojekt D: Alte Geschichte
Lokale Selbstorganisierung, urbane Zivilgesellschaft und kirchliche Geltungsansprüche: Alexandreia und Antiocheia im Römischen Reich
Das Teilprojekt D widmet sich lokaler Selbstorganisation im ägyptischen Alexandreia und dem syrischen Antiocheia vom 1.-7. Jhd. n. Chr. Durch einzelne Fallstudien soll die Untersuchung ausgehend vom 4. Jhd. einerseits auf die Kaiserzeit und andererseits auf die Spätantike ausgedehnt werden. Grundlage ist dabei die Hypothese, dass die Qualität der lokalen Ordnungsarrangements nicht nur von der intervenierenden Ordnungsmacht der imperialen Ebene, sondern auch dem Zusammenspiel der einzelnen Akteure und Gruppen innerhalb der Poleis abhängt. Die Verbindung neuer normativer Qualität auf lokaler Ebene durch kirchliche Gemeinschaften verbunden mit der zunehmenden Kooptierung des Christentums durch das Imperium beginnend mit Konstantin resultiert in einer neuartigen Härte des Regelungsanspruchs der imperialen Ebene gegenüber abweichenden lokalen Gruppen. Die Entwicklung dieser Interventionen, aber auch lokalen Handelns, das ihnen vorausgeht und ihnen folgt, sollen im Rahmen des Projektes nachgezeichnet werden. Durch die Wahl einer diachronen Perspektive und den Austausch zwischen den beiden Projekten soll so ein breiteres Bild entstehen, das den Blick auf strukturelle Phänomene für Prinzipat wie Spätantike erlaubt.