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Afrikazentrum

Handbuch Demokratische Republik Kongo

Über 100 Millionen Einwohner*innen, mehr als 250 Sprachen, enorme Vorkommen an Seltenen Erden, eine bewegte Geschichte und eine gewaltvolle Gegenwart: Die Demokratische Republik Kongo ist ein wahres Schwergewicht in  Afrika. Das Handbuch Demokratische Republik Kongo – Geschichte, Gesellschaft, Politik, Kultur ist das erste moderne Überblickswerk in deutscher Sprache, das die vielen Facetten der DR Kongo wissenschaftlich betrachtet und verständlich vermittelt.

Insgesamt 36 Beiträge liefern ein umfassendes Bild des Landes u.a. zu Geographie, Demographie, Geschichte, Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Auch wenn die Situation in dem großen Land angesichts des anhaltenden Bürgerkriegs aktuell angespannt ist, will das Handbuch fundiertes Hintergrundwissen liefern, um gängige Stereotype zu widerlegen. „Der Bürgerkrieg ist nur eine – wenn auch sehr tragische – Seite der vielfältigen Geschichten über die DR Kongo. Häufig fehlt es in europäischen Afrika-Narrativen an neutralen oder gar positiven Darstellungen“, erklärt Julien Bobineau. Um eindimensionale Bilder und Stereotype zu vermeiden, ist es wichtig, relevantes Wissen mit afrikanischen Perspektiven an ein breites Publikum zu vermitteln.

Philipp Gieg vom Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Europaforschung und Vorstandsmitglied im Forum Afrikazentrum der Universität Würzburg hat das Buch zusammen mit seinen Kollegen Julien Bobineau (D² Denkfabrik Diversität) und Timo Lowinger herausgegeben. „Uns war wichtig, dass alle Beiträge auf einem wissenschaftlichen Fundament aufbauen. Gleichzeitig sollten die Artikel auch für Menschen ohne akademischen Hintergrund gut lesbar sein“, so die Herausgeber. Darüber hinaus legten sie großen Wert auf eine paritätische Auswahl der Autor*innen: „Vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte können wir im Europa des 21. Jahrhunderts kein Buch über die DR Kongo schreiben, ohne nicht auch Kolleg*innen von kongolesischen Universitäten mindestens in gleichem Maße zu beteiligen wie europäische Perspektiven.“

Zum eBook (frei verfügbar im Netz der Uni Würzburg)
 

Das Handbuch Demokratische Republik Kongo bietet auf 678 Seiten in sechs Abschnitten insgesamt 36 Beiträge, die alle Facetten des Landes beleuchten. Viele der Beiträge wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Kreis des Forums Afrikazentrum sowie kongolesischen Alumni der Universität Würzburg verfasst.

"Ein lange überfälliges deutschsprachiges Standardwerk zu der DR Kongo. Den Herausgebern gelingt es in beeindruckender Weise, die diversen Facetten der DR Kongo vielfältig dazustellen."

Jakob Kerstan, Leiter des Auslandsbüros DR Kongo der Konrad-Adenauer-Stiftung

"Dieses Buch ist das Zeugnis einer jungen Generation von Menschen, die über die Demokratische Republik Kongo nach der Kolonialzeit nachdenken. Daraus entstanden ist ein vielseitiger Überblick über die Geschichte, die Kriege und Konflikte, das politische System, die Wirtschaft, die Außenbeziehungen, die Gesellschaft und die Kultur. Es bietet zudem eine anregende Analyse einer Geschichte, deren Erzählung oft durch die Narrative der Kolonialisierung, des Imperialismus und des systemischen Rassismus verzerrt wurde; eine gemeinsame Auseinandersetzung, im Kongo, in Europa und anderswo, ist überfällig. [...] Das Handbuch wird helfen zu verstehen, wie wir die Vergangenheit wahrnehmen und mit der Gegenwart in Verbindung bringen können, geprägt von der Hoffnung auf künftige echte Emanzipation und Chancengleichheit für alle Menschen."

Debora Kayembe, ehemalige Rektorin der University of Edinburgh, Schottland

Einleitung

  1. Einleitung
    Julien Bobineau, Philipp Gieg & Timo Lowinger

Grundlagen

  1. Geographie
    Ferdinand Paesler
  2. Klima
    Freddy Bangelesa
  3. Natürliche Ressourcen
    Jules Masuku Ayikaba
  4. Demographie
    Tom De Herdt, Wim Marivoet & Benjamin Kanze Muhoza

Geschichte

  1. Der Kongo in der Geschichtsschreibung
    Magha-A-Ngimba Charles Gimba
  2. Präkoloniale Geschichte
    Julien Bobineau
  3. Kongo-Freistaat und Leopold II.
    Felix Lösing
  4. Belgisch-Kongo und Unabhängigkeit
    Julien Bobineau
  5. Die Ära Mobutu
    Julien Bobineau
  6. Belgiens Umgang mit der Kolonialvergangenheit
    Julien Bobineau

Kriege und Konflikte seit den 1990er Jahren

  1. Konfliktgeschichte
    Wolfgang Schreiber
  2. Konfliktakteure
    Roos Haer & Lilli Banholzer
  3. Konfliktrohstoffe
    William A. Taylor
  4. Internationales Krisen- und Konfliktmanagement
    Sascha Werthes

Politik und Wirtschaft

  1. Politisches System
    Benno Zogg
  2. Verfassungsrechtliche Institutionen
    Justin Monsenepwo
  3. Recht und Justiz
    Balingene Kahombo & Karin Linhart
  4. Wirtschaft und Wirtschaftspolitik
    Crispin A. Enagogo
  5. Infrastruktur
    Timo Nothdurft
  6. Zivilgesellschaft
    Kirsten Van Houten
  7. Außenbeziehungen
    Philipp Gieg

Gesellschaft

  1. Medien
    Marie-Soleil Frère & Pierre N’sana Bitentu
  2. Bildungswesen
    Yves-J. Lumingu Manzanza
  3. Gesundheitssystem
    Hypolite Muhindo-Mavoko & Trésor Zola Matuvanga
  4. Frauenrechte
    Marie-Rose Bashwira
  5. Religion
    Yves Kingata
  6. Sprachen
    Martin Pleus
  7. Sprachpolitik
    Martin Pleus
  8. Sport
    Julien Bobineau

Kultur

  1. Kunst
    Julien Bobineau
  2. Musik
    Hauke Dorsch & Clémentine Nkongolo
  3. Frankophone Literatur
    Julien Bobineau
  4. Film
    Sarah Stein
  5. Mode
    Hanna Rössner
  6. Ess- und Trinkkulturen
    Félicité Langwana Kiwan

     

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Inhaltsverzeichnis downloaden

  • Dr. Julien Bobineau
    D2 – Denkfabrik Diversität sowie Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

    Julien Bobineau ist Gründer von D2 – Denkfabrik Diversität und Habilitand im Fachbereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die europäische Kolonialgeschichte und ihre Auswirkungen, die Postkoloniale Theorie sowie Rassismus in deutschen Polizei- und Sicherheitsbehörden.
     
  • Dr. Philipp Gieg
    Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutschland

    Philipp Gieg ist Vorstandsmitglied im Forum Afrikazentrum und Postdoktorand am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Europaforschung des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er promovierte mit einer Arbeit zur indischen Afrikapolitik und zählt Afrikas internationale Beziehungen, Indiens Außen- und Sicherheitspolitik sowie die Rolle des Global Südens in den internationalen  Beziehungen zu seinen Forschungsschwerpunkten.
     
  • Timo Lowinger
    Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutschland

    Timo Lowinger ist Doktorand am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Julien Bobineau / Philipp Gieg / Timo Lowinger (Hrsg.):
Handbuch Demokratische Republik Kongo
Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kultur

678 Seiten
Erschienen 2024 
Berlin: Frank & Timme
DOI: 10.57088/978-3-7329-9568-4
ISBN: 978-3-7329-0434-1
EUR 148,00

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