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Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum

Massenmord, Kannibalismus — oder Menschenopfer? Der einzigartige Fundplatz der Bandkeramik von Herxheim (Südpfalz)

Dr. Andrea Zeeb-Lanz (Speyer)
Datum: 17.07.2023, 18:15 Uhr
Kategorie: Altertumswissenschaftliches Zentrum, Ringvorlesung
Ort: Residenzplatz 2 (Residenz), Toscanasaal
Veranstalter: Universität Würzburg, Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum (WAZ)
Die Online-Teilnahme ist ebenfalls möglich:
https://uni-wuerzburg.zoom.us/j/69028577090
Meeting-ID: 690 2857 7090
iCalender (.ics) – WAZ-Vorlesung am 17.07.2023
Plakat

 

Zusammenfassung

Der mittlerweile wohl bekannteste frühneolithische Fundplatz Europas, der Ritualort mit Doppelgraben von Herxheim (Rheinland-Pfalz), wird auch 15 Jahre nach Abschluss der letzten Grabungen immer noch kontrovers diskutiert. Hier wurden am Ende des 6. Jts. v. Chr. insgesamt wohl mehr als 1000 Menschen getötet, danach zerlegt und ihre Knochen letztlich in kleine Fragmente zerschlagen. Die Schädel erhielten eine besondere Behandlung – man fertigte schalenförmige Kalotten daraus an. Vergesellschaftet mit den über 70 000 menschlichen Knochenfragmenten war eine erhebliche Menge hochqualitativer verzierter Keramik, ebenfalls intentionell zerstört, sowie zerschmetterte Steingeräte und ausgewählte Tierknochen. Im reich bebilderten PowerPoint-Vortrag werden zahlreiche noch immer rätselhafte Details der Anlage vorgestellt. Der Ort wird von einem Teil der bearbeitenden Wissenschaftler als frühneolithische Ritualstätte interpretiert, an der spezielle Menschenopfer stattfanden. Verschiedene weitere, teils sehr kontroverse Interpretationsansätze wie etwa Kannibalismus sind ebenfalls Bestandteil des Vortrags. Auch der Versuch einer Einordung in das bandkeramische Gesamtbild soll unternommen werden.

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