Sanherib, König von Assyrien – gefürchtet und geliebt, verhasst und verehrt
14.11.2016Gastvortrag von Prof. Dr. Andreas Fuchs (Universität Tübingen) im Rahmen der Ringvorlesung "Herrschergestalten. Treiber und Getriebene im Gefüge historischer Dynamik und Reflexion"
Zu den altorientalischen Herrschern, die wenigstens in Ansätzen eigene, unverwechselbare Konturen erkennen lassen, gehört der neuassyrische König Sanherib (705-681 v.Chr.), dem nicht nur zeitgenössische assyrische Quellen, sondern auch die Schriften des Alten Testaments eine prominente Rolle zubilligen.
Entgegen dem Klischeebild eines assyrischen Herrschers verkörpert er nicht den Typus des Eroberers, sondern den des reichen Erben. Er konnte aus dem Vollen schöpfen, was er bei der Ausgestaltung Ninives zur glanzvollsten Metropole ihrer Zeit unter Beweis stellte. Zugleich aber hatte er schwer um die Erhaltung des von ihm geerbten Reiches zu kämpfen. Die zunehmende Erbitterung und Härte dieser Auseinandersetzungen waren die Folge einer eigenwilligen Politik, durch die sich Sanherib sehr markant sowohl von seinen Vorgängern wie auch von seinen Nachfolgern auf dem assyrischen Thron unterschied.
Jenseits der politischen Sphäre liegen vereinzelte Hinweise auf die persönlichen Interessen des Königs und auf sein Familienleben vor. Hier, vor allem aber in der nicht eben glücklich gelösten Nachfolgefrage, lagen die Ursachen für das tragische Ende dieses Herrschers, das die Nachwelt mehr noch als alle übrigen Geschehnisse seiner Zeit beschäftigt hat.
Termin: | 14. November 2016 |
Zeit: | 18.15 Uhr |
Ort: | Toscanasaal in der Residenz (Tor 2A, 2. Etage) |
Unser vollständiges Programm zur Ringvorlesung finden Sie hier.
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