Intern
Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum

WAZ-Ringvorlesung im Wintersemester

21.10.2021

Das Verhältnis der Menschen zur Natur dürfte schon immer von Ambivalenzen geprägt gewesen sein. Einerseits bot sie ihnen Nahrung und alles andere, was sie zum Überleben brauchten, andererseits wartete sie mit vielen Gefahren auf, die ihre Existenz bedrohten. Vieles spricht dafür, dass das Ergreifen wirksamer Schutzvorkehrungen nach und nach die Utopie unserer Spezies befördert hat, die Natur beherrschen und in Zaum halten zu wollen.

Naturwissenschaftliche Verfahren liefern heute immer mehr Erkenntnisse über die einstigen Umweltbedingungen. Sedimentbohrungen, Pollenanalysen und Dendro-Daten geben aber nicht nur Aufschluss über die antike Fauna und Flora, sondern zeigen letztlich auf, dass die Koexistenz der Menschen mit ihrer natürlichen Umwelt nicht allein von technologischen Innovationen geprägt ist. Mindestens von ebenso großer Bedeutung sind die Entwicklung menschlicher Vorstellungen und Bedürfnisse sowie die daraus resultierenden Konzepte von Natur. Der Umgang mit Ressourcen und die scheinbare Überwindung von Naturgewalten bilden auch jenseits religiöser Auslegungen natürlicher Phänomene stets zentrale Aspekte der Machtausübung wie der Selbstdarstellung von Potentaten. Das Ziel der Ringvorlesung ist demnach, den Zusammenhängen von Ökologie, Ideologie und Politik anhand von Fallbeispielen aus der Prähistorie bis in die Neuzeit auf den Grund zu gehen. Die Ägyptologie beteiligt sich an der Ringvorlesung mit Papyrusdickicht, Lagune und Tempel: Natur- und Kulturlandschaften im Nildelta vom 5. bis zum 2. Jahrtausend v. Chr.

Das Programm finden Sie hier, wie auch den Link, um die Ringvorlesung, online hören und sehen zu können.

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