Griesbach, Jochen: Aneignungsprozesse antiker Statuenschemata in den römischen Provinzen
Aneignungsprozesse antiker Statuenschemata in den römischen Provinzen
Der Großteil antiker Statuen lässt sich anhand formaler Überschneidungen typologisieren, d. h. in ›Schemata‹ ordnen. Einzelne Statuensche-mata wurden über Jahrhunderte hinweg in immer neuen Versionen tradiert und in unterschiedliche materielle, räumliche und funktionale Kontexte integriert. Diese Rezeptions- und Transformati-onsprozesse können als kulturelle Aneignungen verstanden werden, die ästhetisch, politisch und/oder religiös motiviert waren. In aller Regel setzten sie Bildung voraus und besaßen damit auch eine soziale Komponente. Oft führten aber auch rein praktische Gründe wie die Verfügbarkeit einer bestimmten Formvorlage zur Wiedergabe anthro-pomorpher Figuren nach einem Schema. Dabei konnten die Bildwerke die einstigen Sinnzusam-menhänge ihrer Vorlagen bewahren, nur teilweise übernehmen oder aber ignorieren und mit völlig neuen Bedeutungen ‘überschreiben‘. Der Band, der auf eine internationale Tagung in Tübingen zurückgeht, versammelt Beiträge, welche die er-wähnten Rezeptionsprozesse exemplarisch in einzelnen Zentren und Regionen des römischen Reiches diskutieren.
Herausgeber: | Johannes Lipps, Jochen Griesbach, Martin Dorka Moreno |
Seiten: | 368 Seiten |
Erschienen: | 2021 |
Verlag: | Dr. Ludwig Reichert Verlag |
ISBN: | 978-3-95490-449-5 |