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  • GSiK Tag 12.11.22
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

GSiK-Tag 2022: Wandel wagen?

Studentische Tagung am 12. November 2022 zu Gestaltungsmöglichkeiten sozialer und globaler Transformation

Hier finden Sie Impressionen zum vergangenen GSiK-Tag 2022.

Unsere Welt wandelt sich, mal schnell, mal schleichend. Im Prozess der Transformation wird die Zukunft der Menschheit behandelt, werden Leitlinien ausgehandelt, begeben wir uns immer wieder auf eine Suche nach anderen Pfaden, Visionen, Werten und Zielen für das (globale) Zusammenleben. Wandel verweist auf Veränderbarkeit: Veränderbarkeit von Bedeutungen und Sinn, von Legitimation, von Relevanzzuschreibung, Relationen und Machtverhältnissen.

Wandel und Veränderung können sich zeigen im Unbehagen, in Unsicherheit, einem Gefühl der Macht und der Hoffnung. Veränderung geschieht nebenbei, stürzt über uns herein, wird erwartet, herbeigesehnt, befürchtet, bekämpft, befördert. Doch Wandel ist nicht vorhersagbar, wird häufig rückblickend erkannt. Für uns als Individuen hat dieser Wandel maßgeblichen Einfluss auf unser alltägliches Leben, doch nehmen wir ihn erst wahr, wenn wir Verhältnisse in Frage stellen, wenn wir uns mit ihm beschäftigen.

Was sind die relevanten Problemfelder unserer Wirklichkeit? Wo ergeben sich Notwendigkeiten zur Neubestimmung und Veränderung? Welchen Einfluss hat Wandel auf gesellschaftliche Zusammenhänge und welchen auf Individuen? Wie also wirken sich aktuelle Veränderung auf mich aus? Wo kann und wo will ich Veränderungen gestalten, am Wandel mitwirken – als Individuum, als Teil meiner Generation, als Studierende*r, als Wissenschaftler*in?

Der GSiK Tag 2022 will Studierenden aller Fachrichtungen sowie allen Interessierten als inhaltlicher Anstoßgeber, kritische Ideenschmiede und reflektierter Diskussionsraum für neue Ansätze in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft dienen.

Für Restplätze der Workshops kann sich noch per Email an gsik@uni-wuerzburg.de beworben werden.
Für den Keynote-Vortrag bedarf es keiner Anmeldung. 

Registrierung: Bitte registriere Dich vor der Veranstaltungseröffnung ab 9:00 Uhr vor Ort. Bitte komm nicht zu knapp, da vor allem kurz vor Schließung der Regstrierung mit Wartezeiten am Empfang zu rechnen ist. In der halben Stunde bis zur Eröffnung kannst Du Dich auch mit einem Kaffee oder Tee stärken.

Mitzubringen:
Für Heiß- und Kaltgetränke kann gerne eine eigene Tasse bzw. ein Glas mitgebracht werden. Für Ausweichmöglichkeiten ist gesorgt.

Der Ablauf


Der GSiK-Tag 2022 wird durch einen Vortrag von Prof.in Dr. Ulrike Zeigermann (JMU Würzburg) eröffnet.

 

In der Workshop-phase wird ein spezifischer Fokus auf das Thema in Kleingruppen gelegt und thematisch vertieft. Es kann ein Workshop aus fünf verschiedenen ausgewählt werden. 


Das Get together ermöglichte es, sich im Anschluss über die Workshops in Kleingruppen auszutauschen. 


Die Abschlussdiskussion am Ende der Tagung findet im Plenum statt. Sie bringt alle Perspektiven zusammen und gibt schließlich den Raum, über den Tag entstandene Fragen gemeinsam zu diskutieren.

 

Insgesamt können am GSiK-Tag 3 Punkte für eines der GSiK-Zertifikate erworben werden (je einer für den Vortrag, den Workshop sowie das Get together in Kombination mit der Abschlussdiskussion). Achte in der Workshopbeschreibung darauf, für welches Zertifikat der Punkt anrechenbar ist. 

Das Programm

Keynote-Vortrag: Creating Change - Wie soziale Kipppunkte Transformations-prozesse einleiten.


Prof.in Dr. Ulrike Zeigermann (JMU Würzburg)

Wann gelingt es Gesellschaften grundlegend neue Entwicklungspfade im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele einzuschlagen und sich aktiv für eine klimafreundliche Zukunft zu entscheiden? Während sich die Klimaforschung bisher vor allem auf biophysikalische Kipppunkte konzentrierte, die zu irreversiblen Systemveränderungen führen können, wird immer deutlicher, dass hierbei die sozialwissenschaftliche Perspektive fehlt. An dieser Stelle setzt der Vortrag an und beleuchtet das Konzept „sozialer Kipppunkte“, die fundamentale Transformationsprozesse einleiten können. Wir befassen uns mit Faktoren für soziale Kipppunkte und reflektieren hierbei insbesondere die Rolle von Machtverhältnissen und Akteuren als „Veto Player“ bzw. als „Entrepreneurs“, die durch ihr Handeln unter Umständen Nachhaltigkeitstransformation gezielt beeinflussen können.

Ulrike Zeigermann ist Juniorprofessorin für Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Würzburg. Schwerpunkte ihrer Forschung bilden die Governance von Nachhaltigkeit sowie Fragen zu Wissenstransferprozessen in sozial-ökologischen Transformationen. Zuvor war sie an der Universität Magdeburg, der Friedensakademie Rheinland-Pfalz und Sciences Po Paris tätig. 2017 promovierte Ulrike Zeigermann an der Universität Münster mit einer Doktorarbeit über entwicklungspolitischer Kohärenz. Sie ist assoziierte Forscherin und Co-Leiterin des Forschungsschwerpunktes „Umwelt, Klima, Energie“ am Centre Marc Bloch. Ulrike Zeigermann studierte an der London School of Economics and Political Science, an Sciences Po Lille und an der Universität Münster.

Für den Vortrag ist keine Anmeldung erforderlich.

 

Fachbereich: fächerübergreifend
Für den Vortrag erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für die Bereiche A oder B oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Workshops

ACHTUNG: Dieser Workshop entfällt leider. Bitte wähle bei der Anmeldung auf WueStudy einen anderen Workshop. Bisher angemeldete in Priorität 1 werden nach den Prioritäten 2 und 3 vergeben. 

Dr. Eileen Peters (Universität Bielefeld)

In diesem Workshop sollen die aktuelle Lage zur Geschlechtergerechtigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt aufgezeigt, die Erklärungsansätze und Mechanismen erläutert und die Möglichkeiten, wie ein Wandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt stattfinden kann, diskutiert werden. Dabei wird auf die drei Perspektiven „Wo stehen wir?“, „Wieso stehen wir an diesem Punkt?“ und „Was können wir auf der individuellen, betrieblichen oder nationalen Ebene ändern, damit der Arbeitsmarkt geschlechtergerechter wird?“ eingegangen.

Dr. Eileen Peters ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld. Ihr Forschungsfokus umfasst soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern im Hinblick auf Einkommen, Weiterbildungsmaßnahmen, zeitliche und örtliche Flexibilisierung der Arbeit und Work-Family Konflikte unter besonderer Berücksichtigung der Möglichkeiten der Betriebe, soziale Ungleichheiten abzubauen.

Fachbereich: fächerübergreifend

Für den Workshop erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für die Bereiche B oder D oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Dr. Lucia Fuchs (FU Berlin)

Reisen hat einen guten Ruf, es soll bilden und gegen Vorurteile helfen. Jedoch steht die Möglichkeit des freien Reisens weltweit nur wenigen Menschen offen: Während insbesondere weiße Menschen aus dem globalen Norden im globalen Süden Abenteuer erleben und vermeintlich sogar helfen können, wird die Mobilität rassifizierter Menschen von Süd nach Nord als Wirtschafts- und Fluchtmigration problematisiert. Die postkoloniale Perspektive zeigt, wie sehr die scheinbare Selbstverständlichkeit des Reisens auf koloniale Strukturen zurückgeht – und diese teilweise reproduziert. Wir erörtern dies anhand von Praktiken der privilegierten Nord-Süd Mobilität und beschäftigen uns insbesondere mit Backpacking und Freiwilligendiensten im globalen Süden.

Dr. Lucia Fuchs ist Politikwissenschaftlerin und Lateinamerikanistin. Sie hat an der Freien Universität Berlin zu kolonialen Kontinuitäten in Nord-Süd-Freiwilligendiensten promoviert und schreibt, forscht und lehrt u.a. zu post- und dekolonialer Theorie, Entwicklungspolitik und Mobilität.

Fachbereich: fächerübergreifend

Für den Workshop erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für die Bereiche B oder D oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Dr. Cornelia Kühn (JMU Würzburg)

Mithilfe eines strukturellen Wandels durch veränderte wirtschaftliche Anreizmechanismen versucht die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) einen Pfadwechsel einzuleiten, der hinführt zu einer sozial und global gerechten, ökologisch verantwortlichen und solidarischen Gesellschaft. Wie aber wirtschaften gemeinwohlorientierte Unternehmen? Welche veränderten Wertvorstellungen, welche Wohlstandskonzepte und welche neuen Leitbilder vertreten sie? Und wie können diese Wirtschaftsformen aus der Nische in den Mainstream gelangen? Im Workshop werden gemeinsam Möglichkeitsräume für eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft erarbeitet.

Dr. Cornelia Kühn ist seit Mai 2022 Geschäftsführerin des Nachhaltigkeitslabors der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (WueLAB). Ihre Forschungsschwerpunkte sind sozial-ökologische Transformation und Postwachstumsgesellschaft, Wissensanthropologie, Stadt- und Festkultur sowie Populärkultur.

Fachbereich: fächerübergreifend

Für den Workshop erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für den Bereich B oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Prof. Dr. Angelika Zahrnt (ehem. Vorsitzende BUND)

Vor 50 Jahren ist der Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums erschienen. Heute zeigen sich die Grenzen dies Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells, das auf permanentes Wachstum aufbaut immer deutlicher:  in den Krisen von Klima und Biodiversität, die unsere Lebensgrundlagen zerstören, und in den wirtschaftlichen und sozialen Krisen, besonders in Entwicklungsländern.

Wir brauchen einen wirtschaftlichen und sozialen Wandel zu einem sozial und ökologisch gerechten Leben innerhalb der planetaren Grenzen. Deswegen brauchen wir eine Postwachstumsgesellschaft, die nicht mehr abhängig ist vom Wirtschaftswachstum. Das bedeutet auch die Transformation unserer wirtschaftlichen und sozialen Systeme. Im Workshop soll die Transformation von einer Erwerbsarbeitsgesellschaft zu einer Tätigkeitsgesellschaft im Focus stehen, in der bezahltes und unbezahltes Tätigsein gleichermaßen seinen Wert hat.

Prof. Dr. Angelika Zahrnt, ist Volkswirtin und war Vorsitzende des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und Initiatorin der Studien Zukunftsfähiges Deutschland. Sie arbeitet und publiziert zu Postwachstumsgesellschaft und Suffizienz.

Fachbereich: fächerübergreifend

Für den Workshop erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für den Bereich B oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Isette Schuhmacher (HU Berlin), Dr. Jan-Philipp Kruse (TU Dresden)

Krisen halten unsere Gesellschaft in Atem. Uns begegnet gegenwärtig eine Vielzahl von Krisen mit unterschiedlicher Dynamik und Dauer, die gleichzeitig in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen auftreten: eine multiple KrisenGesellschaft
An der ökologischen Krise wird dabei besonders deutlich, dass sich Krisenmomente bereits im Krisenmanagement selbst abzeichnen – viele Bemühungen bleiben hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück, selbst dann, wenn wir wissen, was zu tun ist. Verständigung und kollektives Handeln erscheinen hier eher als Teil eines Krisenzusammenhangs, als diesen aufzulösen. Isette Schuhmacher und Jan-Philipp Kruse werden in ihrem Workshop gemeinsam solchen Krisenkonstellationen nachgehen und ihre Rolle zwischen Ermöglichungsformen sozialen Wandels auf der einen, und der Blockade eigentlich notwendiger gesellschaftlicher Transformation auf der anderen Seite diskutieren.

Isette Schuhmacher hat Philosophie und Germanistik in Potsdam, Berlin und New York studiert. Sie war studentische Tutorin sowie Hilfskraft am Institut für Philosophie und ist gegenwärtig wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre Social Critique der Humboldt-Universität zu Berlin. In ihrer Dissertation „KrisenGesellschaft“ beschäftigt sich Isette Schuhmacher mit den gesellschaftstheoretischen Grundlagen des Krisenbegriffs und beleuchtet multiple Krisen in ihrer sowohl räumlichen als auch zeitlichen Dimension.

Jan-Philipp Kruse hat Philosophie, Kulturwissenschaft, Ästhetik und Psychologie in Berlin studiert. Nach diversen SHK-Tätigkeiten ist er seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden, aktuell am Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence. Seine Dissertation mit dem Titel Semantische Krisen. Urteilen und Erfahrung in der Gesellschaft ungelöster Probleme (Velbrück Wissenschaft 2022) beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen politischem Urteilen und demokratischem Handeln: Gemachte Erfahrungen können sich nur dann in aussagekräftigen Begriffen organisieren, wenn sich diese in der Praxis gesellschaftlicher Problemlösung beweisen.

Fachbereich: fächerübergreifend

Für den Workshop erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für die Bereiche A oder B oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

 

Get together und Abschlussdiskussion
Eure Erkenntnisse, Perspektiven und Fragen stehen im Vordergrund


Nach der Teilnahme an einem Workshop steht für viele die Frage im Raum, was in den anderen Workshops erarbeitet wurde und wie die Inhalte zueinander in Beziehung stehen. Wir ermöglichen den Austausch darüber in einem „Get together“ in Kleingruppen. Folgende Leitfragen können dazu als Orientierung dienen:

  • Was nimmst du mit aus deinem Workshop mit? Worum ging es in deinem Workshop?
  • Worin seid ihr euch im Workshop einig gewesen? An welcher Stelle gingen die Positionen auseinander?
  • Welche Fragen hast du an die Teilnehmenden der anderen Workshops?
  • Welche Themen kamen auf, die nicht Kernbestandtteil des Workshops waren? Wo seht ihr Zusammenhänge oder Überschneidungen zu anderen Themenfeldern und anderen Workshops?

Im Anschluss findet eine moderierte Abschlussdiskussion im Plenum statt, die zum Weiterdenken anregen und den Transfer der Erkenntnisse in deine Lebenswirklichkeit ermöglichen soll.

 

Fachbereich: fächerübergreifend

Für das Get together und die Abschlussdiskussion erhältst Du für die Zertifikate "Interkulturelle Kompetenz" einen Punkt für die Bereiche A oder B oder einen Punkt für das Zertifikat "Nachhaltigkeit und Globale Verantwortung".

Organisatorische Hinweise

Die Anmeldung zu den Workshops erfolgt über WueStudy. Wie gewohnt kannst Du Prioritäten entsprechend Deiner Themeninteressen angeben. Vortrag und die Abschlussdiskussionen in Gruppen und im Plenum benötigen keiner gesonderten Anmeldung.

Registrierung: Bitte registriere Dich vor der Veranstaltungseröffnung ab 9:00 Uhr vor Ort. Bitte komm nicht zu knapp, da vor allem kurz vor Schließung der Regstrierung mit Wartezeiten am Empfang zu rechnen ist. In der halben Stunde bis zur Eröffnung kannst Du Dich auch mit einem Kaffee oder Tee stärken.

Mitzubringen:
Für Heiß- und Kaltgetränke kann gerne eine eigene Tasse bzw. ein Glas mitgebracht werden. Für Ausweichmöglichkeiten ist gesorgt.