And you never walk alone. Einführung in die europäisch-ethnologische Fankulturforschung

Sie weinen, wenn „ihr“ Fußballverein die Meisterschaft verliert, sie besitzen zwei Ausgaben aller LPs ihrer Lieblingsband (eine zum Anhören, eine für die Sammlung), sie verabreden sich zum gemeinsamen Serien-Schauen und basteln ein Jahr an ihrem Cosplay für die Comic Con: Fans. Doch was macht die Praxis des Fan-seins aus? Was haben die Begeisterung für Star Trek oder den FC Bayern München gemeinsam? Wieso sind Fans Fans? Das Seminar führt in die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fandom ein, die sie im Spannungsfeld zwischen Individualität und Kollektiv verortet. Fankultur wird hier als sich permanent transformierende Verflechtungen von Handlungspraktiken, Sinngebungen etc. verschiedener Akteur:innen verstanden. Das Erkenntnisinteresse des Seminars konzentriert sich deshalb auf Alltagspraktiken, denn eben dort findet Fankultur statt: Praktiken des Fan-seins beziehen sich auf die Konventionen des Alltags, die im Erfahrungsbereich der Fanpraxis in ein außeralltägliches, lustvolles Erleben überführt werden. Zur Einführung in den komplexen Forschungsbereich Fandom, werden im Seminar Forschungszugänge, Theorien, Konzepte und Methoden innerhalb der Europäischen Ethnologie vorgestellt und diskutiert. Anhand der gemeinsamen Auseinandersetzung mit volkskundlich-kulturanthropologischen Untersuchungen zu Subkulturforschung und Fankultur(ren) sollen Studierende lernen, die Prozessualität und kulturellen Transformationen unterschiedlicher Fandoms und ihrer Akteur:innen zu verstehen und zu deuten. Dies können Studierende in kleinen ethnografischen Übungen eigenständig ausprobieren.

Das Seminar findet in wöchentlichem Rhythmus online statt.
Weitere Informationen und Anmeldung auf WueStudy.