‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ aus kulturanthropologischer Perspektive
Datum: | 29.04.2022, 14:00 - 16:00 Uhr |
Kategorie: | Blockseminare, B, C, D |
Ort: | Hubland Süd, Geb. PH1 (Philosophiegebäude), Übungsraum 10 |
Veranstalter: | Europäische Ethnologie/Volkskunde // Fachbereich: Europäische Ethnologie/Volkskunde |
Vortragende: | Dr. Tanja Granzow |
Immer stärker hat sich in den letzten Jahrzehnten global der Gedanke durchgesetzt, dass es einer Transformation unseres Verhältnisses zur Natur und unseres Umgangs mit natürlichen Ressourcen bedarf, um die Lebensgrundlagen für die wachsende Anzahl an Menschen nicht zu zerstören. Der Weg zu einem solchen Wandel soll dabei über „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) führen. Das Seminar bietet eine Einführung in das Bildungs- und Werteprojekt BNE, seine globalen Postulate und lokalen Ausprägungen am Beispiel der Waldpädagogik.
BNE wird dabei von früheren Ansätzen der Umweltbildung und aktuellen, alternativen Ansätzen abgegrenzt und in seinen Einzelbausteinen betrachtet: Wie werden „Bildung“, „nachhaltig“ und „Entwicklung“ gefasst? Welche Werte und Perspektiven sind implizit? Wie drückt sich das konsequenzenreiche „für“ in praktischen Konzepten aus?
Maßnahmen der BNE zielen auf gesellschaftliche Breitenwirkung ab und setzen sowohl im formalen Bildungssystem auf allen Ebenen an (u.a. Lehrpläne) als auch im informellen außerschulischen Bereich. Nach einem Überblick über die verschiedenen Ausformungen der BNE in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen liegt der Schwerpunkt auf dem Konzept der Waldpädagogik, wie es über die letzten 30 Jahre am Haus des Waldes in Stuttgart entwickelt wurde. Als außerschulischer Lernort bietet das Haus des Waldes ein umfangreiches waldpädagogisches Angebot für alle Altersklassen und bildet gleichzeitig WaldpädagogInnen aus. Es prägt somit ganz zentral die Art und Weise, wie die Mensch-Natur-Beziehung moderiert wird – bei den Teilnehmenden an waldpädagogischen Veranstaltungen wie auch bei den Teilnehmenden am Fortbildungsprogramm. Im Seminar nähern wir uns an die vielfältigen Aspekte an, wie diese Beziehung aufgegriffen, aktiviert, hinterfragt, geprägt, sinnlich erlebbar gemacht, (neu) geschaffen und vielleicht auch beschädigt wird. Durch Reflexion versuchen wir, diese Annäherungen rückzubinden an die Ausgangsfrage: Wirkt eine so gestaltete BNE transformativ?
Eine Exkursion zum Haus des Waldes in Stuttgart sowie eine Exkursion im Umfeld von Würzburg im Rahmen des Seminars sind geplant.
Das Seminar findet wöchentlich statt.
Weitere Informationen und Anmeldung auf WueStudy.