„Ich fotografiere mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Von der Macht der Vereinten Nationen, Geschlechterrollen zu konstruieren
Datum: | 18.11.2021, 12:00 - 13:00 Uhr |
Kategorie: | B, C, D, Workshops |
Ort: | Online via Zoom |
Veranstalter: | Genderforum // Fachbereich: fächerübergreifend |
Vortragende: | Dr. Manuela Scheuermann |
Fotografien sind nicht nur ein Abbild unserer Realität, sie haben auch die Macht, die Wahrnehmung der Gegenwart ganz entscheidend zu prägen. Das betrifft alle gesellschaftlichen und politischen Lebensbereiche und Stereotype, beispielweise auch Geschlechterrollen. Wirklichkeit kann mit Hilfe des Mediums Fotografie sozial konstruiert werden. Das ist gängige Praxis in der Werbung, aber auch in der Politik. Die Vereinten Nationen (VN/UN) nutzen Fotografie, um Realitäten medial verbreiten zu können. Mittels Bilder können sie Realitäten jedoch auch im genau gewünschten Sinne um-schreiben. Das soll am Beispiel der UN-Friedensoperationen gezeigt werden. Die Website der Vereinten Nationen suggeriert uns, nahezu alle UN-Blauhelme seien weiblich. Tatsächlich machen weibliche Soldat*innen aber nur 4 Prozent der 80.000 Soldat*innen in UN-Friedensoperationen aus. Sind weibliche Soldat*innen im Feld oftmals mit als typisch weiblich assoziierten Tätigkeiten betraut, so fliegen sie auf der Website der UN Kampfjets, sie sitzen bewaffnet auf Panzern und blicken mit heroischen Posen in die Kamera. Die Macht dieser Bilder und das sozial konstruierte Geschlecht sind Gegenstand der Vorlesung.
Referent*in: Dr. Manuela Scheuermann, Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ringvorlesung "Gender und Medien" statt.
Termine der Ringvorlesung:
- Do., 28.10.2021 (12 - 13 Uhr): Geschlechterstereotype in den Medien – Schnee von gestern? Psychologische Konsequenzen gender-stereotyper Darstellungen in Comedy, Instagram & Co (Dr. Silvana Weber)
- Do., 18.11.2021 (12 - 13 Uhr): „Ich fotografiere mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Von der Macht der Vereinten Nationen, Geschlechterrollen zu konstruieren (Dr. Manuela Scheuermann)
- Do., 9.12.2021 (12 - 13 Uhr): "Wie geschlechtersensibel sind Bildungsmedien? Eine Frage des Maßstabs" (Dr. Christine Ott)
- Do., 13.01.2022 (12 - 13 Uhr): “She wants to be married and give the children names!” Frauen und die römische Armee im Kino des 21. Jh. (Prof. Dr. Jorit Wintjes)
Anmeldungen für die einzelnen Vorträge bitte per Email an genderforum@uni-wuerzburg.de.