Kampf der Narrative! Einführung in die Narratologie des Politischen

Ob in klimapolitischen Debatten, in populistischen Invektiven oder sicherheitspolitischen Programmen: Der Begriff des „Narrativs“ hat im politischen Feld Konjunktur, sei es, dass sich politische Gegner einander vorwerfen, von „falschen Narrativen“ auszugehen, oder dass Akteure mit den „besseren Narrativen“ um Einfluss kämpfen. Diese Begriffsverwendung weist darauf hin, dass auch der politische Raum als ein Erzählzusammenhang zu verstehen ist, in dem Erzählungen und Gegen-Erzählungen aufeinandertreffen und um Geltung konkurrieren. Mit Werkzeugen und Konzepten der empirisch-kulturwissenschaftlichen Erzählforschung können solche politischen Erzählzusammenhänge untersucht werden.
Ziel des Seminars ist es, sich zum einen mit Grundbegriffen der Erzählforschung – Motiv, Emplotment, Aktant usw. – vertraut zu machen, zum anderen die zugrunde liegenden Konzepte auf aktuelle politische Debatten und Auseinandersetzungen anzuwenden. Auf diese Weise lernen die Studierenden, die Gegenwartsgesellschaft mithilfe von Ansätzen aus der Erzählforschung zu analysieren.

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