Mündliche Traditionen in Karnataka, Südindien: Analyse lebendiger Überlieferungen anhand ausgewählter Beispiele

Die Bedeutung mündlicher Epen in südasiatischen Regionalsprachen ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend von der einheimischen wie auch von der internationalen Forschung erkannt worden. Das Seminar beschäftigt sich mit bereits aufgezeichneten epischen Texten in den südindischen Sprachen Kannada und Tulu (in englischer Übersetzung), mit der Art ihrer Überlieferung, ihrer Einbettung in religiöse Praktiken und ihrer identitätsstiftenden Funktion für einzelne gesellschaftliche Gruppen.

Folgende orale Traditionen werden neben der Einführung in den Themenkomplex der mündlicher Epen und deren Erforschung im Fokus stehen: Die Frauen-orientierte Erzähl- und Ritualtradition um die weiblichen Siri-Gottheiten in der Tulu-sprachigen Region Westkarnatakas; die Verehrungspraxis rund um die (kulturellen) Helden der Billava-Kaste, die Zwillingsbrüder Kōti und Cennaya, sowie um den Dalit-Helden Koḍdabbu in der gleichen Region; die mündlich-performative Tradition im Zusammenhang mit den Vīraśaiva-Heiligen Maṇṭēsvāmi und Male Mādēśvara sowie, die vacana-Literatur der religiösen Strömung des Vīraśaivismus im mittelalterlichen Karnataka.

Das Seminar findet wöchentlich statt.

Anmeldung und weitere Informationen auf WueStudy.