Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Russland als Vielvölkerreich

Datum: 04.11.2020, 16:00 - 18:00 Uhr
Kategorie: Blockseminare, C, D
Ort: Online über Zoom
Veranstalter: Slavistik // Fachbereich: Slavistik
Vortragende: Sarah Schumayer, Prof. Dr. Andreas Ebbinghaus

Spätestens seit dem 17. Jahrhundert kann man von einer „multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Lebens­wirklichkeit“ im russländischen Reich sprechen. Das „Vielvölkertum“ und die „Exotik der Völker“ wurden als Beweis für die Größe des Imperiums hervorgehoben und durch Paraden in traditionellen Kostümen der verschiedenen Völker am Zarenhof zelebriert. Nach 1917 wurde das russische „Vielvölker­reich“ zur „multinationalen“ Sowjetunion umgebaut. Die Multinationalität wurde bewusst inszeniert, um eine einheitliche Gemeinschaft der Sowjetvölker („national in der Form, sozialistisch im Inhalt“) zu propagieren, in der die verschie­denen Nationen ohne Konflikte miteinander leben und freundschaftlich-harmonische Beziehungen untereinander pflegen. Auch heute inszeniert sich die Russländische Föderation als multinationaler Staat und betont dabei die Einheit der verschiedenen Ethnien.

Im Seminar wollen wir daher folgenden Fragen (u.a.) nachgehen: Wie setzt sich eigentlich das russische „Vielvölkerreich“ zusammen? Wie wird es in der Literatur repräsentiert? Wie gestaltete sich die sowjetische Nationalitätenpolitik gegenüber den verschiedenen Ethnien? Wie ist die aktuelle Lage der indigenen Bevölkerung und Minderheiten in Russland?

Das Seminar findet wöchentlich statt.
Weitere Informationen und Anmeldung auf WueStudy.

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