Solving problems anthropologically: Einführung in Applied & Public Anthropology

Die „Falkensteiner Resolution“ war nach einer Woche der Diskussion ein Minimalkonsens. Einig waren sich die Anwesenden der „Falkensteiner Tagung“ 1970 aber darin, dass die Disziplin aktiv an der Lösung von soziokulturellen Problemen mitwirken sollte. Über 50 Jahre später und angesichts vielfältiger, drängender gesellschaftlicher und politischer Konflikt- und Problemlagen (z.B. Rechtspopulismus, Prekarisierung und Armut, Fluchtelend und Migrationsdebatte, Klimaproblematik, sexualisierter Gewalt etc.) hat dieses Versprechen nicht an Aktualität verloren. Aber wie kann die Fachfamilie der „Anthropologies“ soziokulturelle Probleme lösen und wie kann Europäische Ethnologie hierfür „angewandt“ werden? Wie ergeben sich aus der Frage des „öffentlich-Machens“ und des Anwendens kulturanthropologischen Tuns auch Berufsfelder Europäischer Ethnolog:innen? Im Kontext von Public und Applied Anthropology, wird Kultur- und Sozialanthropologie als engagierte Disziplin entworfen, die sich mit Themen und Herausforderungen der Gegenwart beschäftigt und aktiv den Austausch zwischen Wissenschaft und außeruniversitären Öffentlichkeiten sucht. Ziel ist die Anwendung der Methoden und Theorien der Anthropologien auf die Analyse und Lösung von praktischen Problemen. Das Seminar widmet sich der Einführung in Public und Applied Anthropology, wirft dabei Fragen nach neuen Formen und Methoden der Zusammenarbeit zwischen akademischer Wissensproduktion und den Alltagen der Vielen auf und möchte auch kritisch auf Fragen nach der Anwendung von und Intervention durch volkskundlich-kulturanthropologische Forschung eingehen. Mit Blick auf die „Anwendbarkeit“ kulturanthropologischen Tuns widmet sich das Seminar auch den Praxisfeldern der Europäischen Ethnologie und diskutiert die diversen Verwirklichungsmöglichkeiten am Arbeitsmarkt.

Das Seminar findet wöchentlich statt.

Anmeldung und weitere Informationen auf WueStudy.