Tiere erzählen. Eine tierische Einführung in die Erzählforschung

Inhalt:
Die klassischen Gattungen der volkskundlichen Erzählforschung – Fabel, Sage, Legende, Märchen, Mythe – sind reich an Geschichten, in denen Tiere als Held:innen bzw. Hauptfiguren auftreten und die menschliche Akteure lediglich, wenn überhaupt, als Nebenfiguren einsetzen. Das Seminar will solche Geschichten zum Ausgangspunkt nehmen, um mit den Studierenden die methodischen wie theoretischen Grundlagen der Erzählforschung so kennenzulernen, dass sie auch einen Zugang zu den multispecies studies ermöglichen. Im Seminar werden wir zum einen das Handwerkzeug der Erzählforschung erlernen: Die Benutzung von Sith Thompsons Motiv-Index und der sog. ATU-Klassifikation (von Märchen und Schwänken) sollen an tierischen Beispielen geübt werden, wodurch zudem der globale Variantenreichtum von Tiererzählungen vermittelt wird. Zum anderen werden im Seminar erzähltheoretische Grundbegriffe vorgestellt und diskutiert, die ebenfalls für die multispecies studies hilfreich sind. Konzeptbegriffe wie Fokalisierung oder Aktantialität sollen an tierischen Geschichten nachvollzogen werden, lässt sich dadurch doch genauer erarbeiten, wie Wissen und Wünsche aus der Position von Tieren erzählt werden können. Ziel ist damit nicht nur, den Studierenden analytische Kompetenzen zu vermitteln, sondern auch, eine zeitgemäße kulturwissenschaftliche Form der Erzählforschung kennenzulernen.
Die Studierenden:
-     lernen grundlegende Begriffe und Techniken der Erzählforschung kennen,
-     können selbstständig Werkzeuge der Erzählforschung anwenden,
-     können Theorien der Erzählforschung auf andere Felder (z.B. multispecies studies) übertragen.

Anmeldung und weitere Informationen über WueStudy.