Wessen Welt ist die Welt - Theater und Solidarität in Corona Times
Datum: | 18.11.2020, 18:00 - 20:00 Uhr |
Kategorie: | B, D, Workshops |
Ort: | Online via Zoom |
Veranstalter: | GSiK // Fachbereich: fächerübergreifend |
Vortragende: | Antonia Tretter |
In seinem Solidaritätslied erhebt Bertolt Brecht nach den erschütternden Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre die Solidaritätsfrage zu einer Zukunftsfrage. Die Rufe nach Gemeinschaft und Zusammenhalt erklingen in diesen akuten Krisenzeiten international aus allen gesellschaftlichen Sphären. Gleichzeitig offenbaren diese „Call for actions“ gravierende Ambivalenzen. Während die Bundesregierung milliardenschwere Hilfspakete schnürt, mit denen sie marktwirtschaftlich agierende Unternehmen vor den Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen schützen will, erhält die Kunst- und Kulturlandschaft zunächst nicht das Existenz sichernde Siegel der Stunde: „systemrelevant“. Theaterschaffende und andere LIVE-Künstler*innen sind jedoch nachhaltig und langfristig betroffen. Die Angst vor dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze bzw. Produktionsstätten paart sich mit der Ahnung von (endgültigem) Bedeutungsverlust. Zudem konfrontiert diese Krise wie keine andere zuvor das Theatersystem im deutschsprachigen Raum mit seinen institutionellen Schwächen: Sie macht Barrieren obsolet und schafft Möglichkeiten, unterschiedliche Prozesse künstlerischer Arbeit grundsätzlich zu hinterfragen. Der Vortrag von Dramaturgin Antonia Tretter untersucht, wie Akteur*innen diese systemische Auseinandersetzung führen und skizziert, welche Potenziale der Diskurs bietet.
Der Vortrag findet online über Zoom statt.
Die Zugangsdaten und die Möglichkeit, Dich in die Teilnahmeliste einzutragen, findest Du in unserem WueCampus-Raum: https://go.uniwue.de/gsik-teilnahme