Auftakt der GSiK-Themenwoche Demokratie
Datum: | 04.11.2024, 18:00 - 20:30 Uhr |
Kategorie: | Kalender-JMU, Demokratie & soziale Gerechtigkeit, Zertifikat Interkulturelle Kompetenz, B, D, Vortrag |
Ort: | Wittelsbacherplatz 1, Hörsaal 2 |
Veranstalter: | GSiK // Fachbereich: fächerübergreifend |
Vortragende: | Lukas Lemm |
Unter der Fragestellung "Herausforderung Demokratie?" eröffnen wir unsere Themenwoche "Wir sind das Volk?! Demokratische Teilhabe in herausfordernden Zeiten". Von 18 Uhr bis 19:30 Uhr beleuchten drei Vorträge aus verschiedenen Fachperspektiven die Frage. Um Anmeldung über WueStudy wird gebeten. Externe Interessierte können sich per Mail an gsik@uni-wuerzburg.de anmelden.
Vortrag 1: Zur Messung der Entwicklungen von Demokratien – Vorstellung von Instrumenten und Ergebnissen
Inhalt:
„Demokratien in der Krise“ oder gar „Welle der Autokratisierung“ sind Schlagzeilen aktueller Debattenbeiträge. Jedoch ist umstritten, was unter einer Demokratie zu verstehen ist, weshalb es auch verschiedene Messinstrumente gibt, welche sich in der Deutung gegenwärtiger Entwicklungen unterscheiden. Bereits im Einzelfall Ungarns kontrastieren die prominenten Messinstrumente der Politikwissenschaft. Der Beitrag führt theoretisch-konzeptionell in das Feld der Demokratiemessung ein und zeigt einige empirische Ergebnisse auf.
Zur Person:
Lukas Lemm ist Politikwissenschaftler am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre der Universität Würzburg. Derzeit promoviert er zum Thema "Förderliche und hinderliche Faktoren der rechtsstaatlichen Entwicklung in jungen Demokratien". Er lehrt und forscht zu Demokratie und Rechtsstaat, Transformationsprozessen, Regimemessung, Politische Kultur, Politische Parteien, Staatlichkeit sowie Friedens- und Konfliktforschung.
Vortrag 2: Demokratie! Für welches Volk eigentlich?
Inhalt:
Demokratie gilt als die Stimme des Volkes. Doch was macht ein Volk aus? Wer gehört dazu? Wer bleibt außen vor? Für welches Volk setzt sich unsere Demokratie ein, wer profitiert von ihr, wer nicht? Es sind solche Fragen der (Un)Zugehörigkeit und (Un)Gleichheit, die der Beitrag zu beleuchten sucht. In der Beteiligungsforschung wird laut, dass Partizipation sozial selektiv ist; womöglich der Boden, auf dem aktuell vielzählige Formen undemokratischer Alternativen gedeihen. Und so wird mit der Frage nach dem Volk auch die Legitimation von Demokratie brüchig.
Zur Person:
Dr.'in Maren Schüll ist Bildungswissenschaftlerin am Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft der Universität Würzburg. Ihre bildungstheoretischen Forschungsschwerpunkte suchen die Auseinandersetzung mit kulturwissenschaftlichen und sozialphilosophischen Problemstellungen, insbesondere im Gefüge von Rhetorik, Politik und ästhetisch-kultureller Praxis. In Forschung und Lehre setzt sie sich seit einiger Zeit mit Solidarität, Protest und der Frage nach Zugehörigkeit auseinander.
Vortrag 3: Welcher Zusammenhalt? Zwischen Polarisierung und überzogenen Erwartungen.
Inhalt:
Demokratie wird derzeit vielfach in ihrer Krisenhaftigkeit wahrgenommen und diskutiert. Häufig werden zunehmende Polarisierung und fehlender Zusammenhalt beklagt. Andererseits ist die plurale Gesellschaft gerade dadurch gekennzeichnet, dass sich nicht alle einig sind: Vielfältige – auch gegensätzliche – Interessen prägen die Gesellschaft, und es ist Aufgabe demokratisch gewählter Regierungen, der Parlamente und der Zivilgesellschaft damit umzugehen. Der Beitrag lotet aus, wie bzw. ab wann Polarität problematisch wird und welche Erwartungen an Zusammenhalt und Solidarität begründbar sind.
Zur Person:
Prof.'in Dr.'in Michelle Becka ist Professorin für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Politische Ethik, Ethik im Justizvollzug, Ethik und Menschenrechte sowie Interkulturalität. Sie ist Leiterin der Arbeitsgruppe Menschenrechte der Deutschen Kommission Justitia et Pax.
Austausch und Diskussion (19:45 Uhr im Forum)
Im Anschluss an die zuvor gehörten Vorträge, möchten wir den Raum geben, um gemeinsam bei Getränken und kleinen Snacks in den Austausch zu kommen.
Zu Gast haben wir hierfür vier Initiativen aus der Uni:
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den Studentischen Sprecher*innenrat (SSR) mit seinen unterschiedlichen Möglichkeiten, sich unipolitisch zu engagieren,
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die Fachschaft Psychologie FiPs mit ihrer Briefkampagne an Abgeordnete für bessere Bedingungen der Psychotherapie,
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die Beteiligung der Uni an der Hochschulallianz CHARM-EU, die international vernetzte Hochschullehre ermöglicht
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das Transformationsexperiment WueRAT, das mit dem Zukunftsrat Würzburg eine alternative Form demokratischer Beteiligung in Nachhaltigkeitsthemen schaffen will.
Der Montag ist im Gesamten anrechenbar für das GSiK Zertifikat "Interkulturelle Kompetenzen" in den Bereichen B (Globale Systeme) oder D (Kulturspezifische Kompetenz).
Die Veranstaltung ist Teil der Themenwoche "Wir sind das Volk?! Demokratische Teilhabe in herausfordernden Zeiten" vom 04. bis 07. November 2024 und ist sowohl für Studierende aller Fachrichtungen als auch interessierte Mitarbeiter*innen und Bürger*innen offen!
Weitere Informationen über WueStudy.