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Lehre

Aufruf zur lebenslangen Neugierde

02.02.2016

73 Absolventen hatte die Katholisch-Theologische Fakultät mit ihren Angehörigen und Freunden jetzt zur Studienabschlussfeier geladen. Mit einem Motto der Heiligen Angela Merici wurden sie auf ihren weiteren Lebensweg entlassen.

Abschiedsfoto mit Martin Stuflesser (l.), Barbara Schmitz (4.v.r.) und Wolfgang Weiß (2.v.l.) (Foto: Michael Müller)

Das abgeschlossene Studium möge nicht schon der Endpunkt ihres wissenschaftlichen Interesses, ihres Suchens und ihres Fragens sein: Diesen Wunsch verband Dekan Professor Martin Stuflesser mit seinem Grußwort an die Absolventen: „Werden Sie in all dem, was Sie tun, nicht langweilig und fade, nicht selbstgenügsam und zufrieden, so, als ob alles Entscheidende schon hinter Ihnen läge. Sondern bleiben Sie bitte neugierig und offen für Neues – ein ganzes langes Leben lang.“

Außerdem ermutigte Stuflesser die Absolventen, sich aktiv an der Lösung der Fragen und Probleme zu beteiligen, die Gesellschaft und Kirche aktuell bestimmten: „Machen Sie den Mund auf! Bringen Sie Ihr Wissen, Ihr Können, Ihre erworbenen Kompetenzen ein! Leisten Sie bitte Widerstand, wenn auch heute noch Menschen diskriminiert werden! Seien Sie mutig! Wagen Sie neue Ideen!“

Ein neues Modell vom Christsein in der Gemeinschaft

Beispielhaft für eine solche Haltung, so Stuflesser, sei etwa die aktuelle Tagesheilige, die Heilige Angela Merici, die Gründerin des Ursulinenordens. Fasziniert vom einfachen Lebensmodell eines Franz von Assisi habe auch sie nach den evangelischen Räten – also in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – leben wollen; allerdings nicht hinter Klostermauern, sondern mitten in der Welt. Die Frauen der von ihr begründeten Gemeinschaft hätten sich zwar regelmäßig getroffen, etwa zum gemeinsamen Gebet, sonst aber erstaunlich emanzipiert in der Welt gelebt und sich der schulischen Bildung und die Krankenpflege gewidmet.

Angela Merici habe damit – auch entgegen der gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit und dem Widerstand mancher Kirchenoberen – ein völlig neues Modell begründet, wie Christsein in Gemeinschaft gelebt werden könne. Ihr Lebensmotto habe sie wie folgt formuliert: Handeln, wie der Geist es eingibt. Weitergeben, was Jesus lehrt. Auf bewährten Wegen Neues wagen. „Ein schönes Motto, das auch sehr gut zu unserer heutigen Abschlussfeier passt“, so Stuflesser abschließend.

Zeugnisse für 73 Absolventen

Aus der Hand von Prodekanin Professor Barbara Schmitz und Studiendekan Professor Wolfgang Weiß erhielten die Absolventen anschließend ihre Alumni-Zeugnisse sowie – als kleines „Abschiedsgeschenk“ – einen Band der Reihe „Würzburger Theologie“. Von den 73 Absolventen hatten 53 einen Lehramtsstudiengang absolviert, eine den Bachelorstudiengang „Theologische Studien“, einer den auslaufenden Diplomstudiengang und zehn den Studiengang „Magister Theologiae“. Weiterhin konnten ein abgeschlossenes Lizentiatsstudium (Florian Klug) sowie sieben abgeschlossene Promotionen (Stanislas Jean Abena Ahogni, Aloysius Chikezie, Margarete Eirich, Paul Ezenwa, Maria Karl, Lydia Lange und Matthias Scherbaum) vermeldet werden.

Den akademischen Festvortrag zum Thema „Die Juditfigur in der Vulgata“ – der zugleich einen Einblick in die gleichnamige Dissertationsschrift bot – hielt Dr. Lydia Lange, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen.

Den Schlusspunkt der Feier bildeten die Dankesworte von Fachschaftssprecher Andy Theuer an die ehemaligen Fachschaftsmitglieder sowie ein Grußwort von Sabine Nebl in Vertretung der Alumnibeauftragten der Universität, Michaela Thiel. Musikalisch umrahmt wurde die Studienabschlussfeier durch Hans Drexl (Violine), Anna Drexl (Violine), Katharina Leniger (Viola) und Simon Schindler (Violoncello).

Michael Müller

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