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Lehre

Ein Podcast als Projektarbeit

29.10.2024

Als Teil ihres Studiums hat Germanistikstudentin Carlina Eizenberger einen Podcast produziert. In fünf Folgen geben Menschen aus der Literaturbranche Einblick in ihre Berufswelt.

Von der Idee bis zum Schnitt: Beim Projekt zeigte sich, wie viel Arbeit in die Produktion eines Podcasts fließt.
Von der Idee bis zum Schnitt: Beim Projekt zeigte sich, wie viel Arbeit in die Produktion eines Podcasts fließt. (Bild: Carlina Eizenberger)

True-Crime, Comedy, Lifestyle, Bildung oder Wissenschaft: Die Themengebiete für Podcasts sind vielfältig – und die Anzahl der Hörerinnen und Hörer enorm. Germanistikstudentin Carlina Eizenberger hat bislang nur einen komplett durchgehört, aus dem Bereich Biologie, trotzdem entschied sie sich, genau dieses Medium zum Gegenstand einer Projektarbeit zu machen. Herausgekommen ist „Ein Blick hinter den Buchdeckel – Hören, wie Menschen schreiben.“

In insgesamt fünf Folgen erhält das Publikum spannende Einblicke in die Arbeit an und mit Literatur, wenn drei Autorinnen, ein Literaturdozent und eine Lektorin von ihrem Handwerk berichten.

Zusatzqualifikation mit vielen Möglichkeiten

Entstanden ist der Podcast im Rahmen der Zusatzqualifikation Kulturvermittlung. Diese kann an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) von allen Studierenden im Bachelor besucht werden und vermittelt die Arbeitsweisen unterschiedlicher Kultureinrichtungen und Kulturschaffender. Dazu gehört auch das Praxismodul, in dem Carlinas Podcast entstand.

„Das Schöne an dem Modul ist, dass es sehr offen gestaltet ist“, berichtet Carlina und lobt die Arbeit von Organisatorin Dr. Christine Ott: „Sie geht auf die Interessen der Teilnehmenden ein und unterstützt einen sehr dabei, etwas zu finden, was man gut kann und was einem Spaß macht. So entstehen extrem vielseitige und tolle Projekte.“

In Carlinas Fall verschmolzen so zwei Ideen zu einem konkreten Projekt. Das Interesse am Medium Podcast traf auf ein Herzensthema der Studentin: das literarische Schreiben.

Aller Anfang ist schwer

Bevor es an die Konzipierung oder gar die Aufnahme der Folgen ging, stand erstmal einiges an Organisation an. Hier erwies sich ein Projektpraktikum beim Literaturhaus Würzburg e.V. als Glücksgriff: „Dort wurde ich wirklich toll unterstützt. Ich kannte mich nicht wirklich mit Förderungen aus, hatte keine großen Kontakte in der Kulturszene oder eine passende Plattform für das Projekt. Gerade hier war das Literaturhaus immer der perfekte Ansprechpartner“, erinnert sich Carlina.

Über das Literaturhaus kam auch eine zentrale Figur des Podcasts ins Spiel: Moderator Johannes Keppner. Aus drei Vorschlägen stach er heraus und zeigte sich nach Carlinas Kontaktaufnahme direkt offen für das Projekt. „Von ihm war ich ab dem ersten Moment überzeugt und ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass er direkt seine Zusage gegeben hatte“, freut sich die Studentin über die Unterstützung des erfahrenen Medienprofis. Neben der Moderation lieferte Keppner auch wertvolle Tipps zur Konzeption der Episoden, für die Carlina auch Unterstützung von Kommilitonin Lisa Bachmann bekam.

Vielfältige Gäste und aufregende Aufnahme

Neben bürokratischen Hürden bei der Beantragung von Fördermitteln war auch die Suche nach Gästen für den Podcast ein zeitintensives Unterfangen. Letztlich fiel die Wahl auf drei Autorinnen: Kirsten Nähle, Anna Benning und Sonja Weichand. Lektorin Nikoletta Enzmann und Literaturdozent Conrad Fischer erweitern den Podcast um zwei zusätzliche Perspektiven.

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wurden schließlich alle fünf Folgen im Dr. Herbert Brause Medienkompetenzzentum der Uni aufgenommen. „Das Gespräch zwischen Moderator und Gast live zu hören, war für mich einer der schönsten Momente. Da fügte sich so viel Arbeit zu einem großen Ganzen zusammen“, erinnert sich Carlina. Die Freude konnte auch ein Großeinsatz der Polizei am Campus Hubland – als Grund stellte sich später ein zweifelhafter Scherzanruf heraus – nicht trüben.

Projekt macht Lust auf mehr

Als finale Schritte standen schließlich noch der Schnitt sowie die Nachbearbeitung des Tons an. Insgesamt rund neun Monate stecken in dem Projekt.

Die arbeitsintensive Zeit verlangte Carlina zwar einiges ab, verlieh ihrer Begeisterung für die Medienbranche aber gleichzeitig weiteren Antrieb: „Ich könnte mir beruflich eigentlich alles Richtung Medien, Kultur und Literatur vorstellen – definitiv auch Podcast“, sagt sie.

Zu hören ist „Ein Blick hinter den Buchdeckel“ auf der Webseite des Literaturhauses. Die ersten beiden Folgen sind bereits online. Eine Veröffentlichung auf den gängigen Plattformen ist in Planung.

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Von Lutz Ziegler

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