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Neues Projekt: GSIK HumanCare

17.11.2015

Studierende, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, bekommen an der Universität Würzburg jetzt Unterstützung: Ein neues Teilprojekt von GSIK unterstützt, fördert und vermittelt im Sinne eines Experience-based-learning-Ansatzes Studierende bei caritativ-humanem Engagement.

Das Logo von GSIK HumanCare

Seit wenigen Wochen sind auf dem Hubland Campus Nord rund 300 Flüchtlinge in zwei Räumen der Universität Würzburg untergebracht – der Mehrzweckhalle und der Turnhalle im Didaktik- und Sprachenzentrum. Seitdem mehren sich Anfragen von Studierenden, die sich für die Flüchtlinge engagieren möchten.

Vermittlung und Reflexion

Aus diesem Grund hat sich das GSIK-Projekt der Universität Würzburg dazu entschieden, ein neues Angebot ins Leben zu rufen: GSIK HumanCare. „Wir wollen damit in erster Linie Studierende, die sich engagieren möchten, an caritative Einrichtungen und Helferkreise vermitteln, damit sie dort aktiv werden können“, beschreibt Kerstin Surauf, GSIK-Organisatorin, das Ziel dieses Vorhabens. Es soll zunächst auf den Bereich „Hilfe für Geflüchtete“ beschränkt bleiben.

Zusätzlich soll GSIK HumanCare Reflexionsmöglichkeiten für die ehrenamtlich tätigen Studierenden unter professioneller Anleitung anbieten. „Dabei sollen Critical Incidents, also Situationen, die als problematisch oder besonders gelungen angesehen werden, gesammelt und in einer Art kollektiver Fallberatung analysiert werden“, erklärt Dominik Egger, der Kollege von Kerstin Surauf in der GSIK-Leitung. „Wir installieren damit ein neues Lehr-Lern-Szenario im GSIK-Projekt. Was bisher weitgehend fehlte, war die Einbindung theoretisch reflektierter praktischer Erfahrungen mit interkulturellen Situationen. Mit dem neuen Projekt GSIK HumanCare installieren wir ein neues und innovatives Experienced-Based-Learning-Konzept im GSIK-Programm“, erläutert Egger.  

Parallel dazu wollen die GSIK-Verantwortlichen ein Online-Portal aufbauen. Es soll Studierenden, caritativen Einrichtungen und Helferkreisen die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch bieten. Mit seinem Start ist nach Eggers Worten im Laufe des Jahres 2016 zu rechnen.

Enge Zusammenarbeit mit der Pädagogik

Finanziert wird das neue Angebot durch das GSIKplus-Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Eng eingebunden sind die Lehrstühle für Systematische Bildungswissenschaft (Prof. Dr. Andreas Dörpinghaus) und Empirische Bildungsforschung (Prof. Dr. Heinz Reinders). Diese haben vor kurzem ebenfalls ein Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen ins Leben gerufen: die Aktion „Drei Wochen Helfen“.

Dabei bieten die Verantwortlichen des Bachelorstudiums Pädagogik an der Universität Würzburg ihren Studierenden im Dezember drei Wochen Zeit für praktisches Engagement. Anstatt regulär Vorlesungen und Seminare zu besuchen, können diese sich in Flüchtlingsprojekten engagieren und praktische Erfahrungen in potenziellen späteren Berufsfeldern sammeln.  Auch in diesem Projekt sollen Reflexionsveranstaltungen die Erfahrungen theoretisch aufarbeiten.

Ein Angebot für alle Studierenden

Weil sich dieses Angebot aber ausschließlich an Pädagogikstudierende wendet, gleichzeitig jedoch auch Studierende anderer Fächer nach sinnvollen Einsatzmöglichkeiten nachfragten, wird GSIK HumanCare nun diese Lücke füllen. Der Vorteil daran: „Das Projekt ist sehr gut vernetzt mit Helferkreisen, caritativen Einrichtungen und der Universität selbst. Außerdem sind unsere Mitarbeiter des Projektes außerordentlich kompetent und können so eine flankierende professionelle Begleitung gewährleisten. Das GSIK-Projekt ist demnach der ideale Schnittpunkt für die Vermittlung und Begleitung engagierter Studierender im interkulturellen Raum “, so Professor Andreas Dörpinghaus, der wissenschaftliche Leiter und Sprecher des GSIK-Projekts.

Studierende, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, können sich ab sofort per E-Mail an die neue GSIK-Funktionsadresse wenden: GSIK-HumanCare@uni-wuerzburg.de.

Das GSIK-Projekt

GSIK steht für Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz. Das Programm der Universität Würzburg steht Studierenden aus allen Fachbereichen offen. Mit einem breit gefächerten, studienbegleitenden Lehrangebot bietet es ihnen die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Wer im Lauf seines Studiums eine gewisse Anzahl von GSIK-Lehrveranstaltungen besucht, bekommt dafür ein Zertifikat, das ein wertvoller Bestandteil der Bewerbungsmappe werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit „GSIKplus“ das studienbegleitende Lehrprogramm im „Qualitätspakt Lehre“.

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