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Lehre

Positiv überrascht von der Vorlesung

02.06.2015

Ist Jura wirklich so trocken? Antwort auf diese und andere Fragen bekommen Studieninteressierte bei den Tandem-Tagen an der Uni Würzburg: Hier können sie „echte Studierende“ im Uni-Alltag begleiten. einBLICK hat sich dabei ein wenig umgehört.

Die Jurastudierenden Michael Hofmiller (rechts) und Inci Demir (2.v.r.) mit Studieninteressierten im Innenhof der Alten Universität. (Foto: Robert Emmerich)

Donnerstag, 28. Mai, 9:30 Uhr vor der Sanderring-Uni: Nach und nach treffen zehn junge Frauen und ein junger Mann ein, die nach dem Abi vielleicht Jura studieren wollen. Sie machen heute bei den Tandem-Tagen mit, die die Universität Würzburg für Studieninteressierte anbietet: Zusammen mit „echten Studierenden“ kann die Gruppe von früh bis spätnachmittags erleben, wie ein Tag im Jurastudium abläuft.

Begleitet werden die jungen Leute von den Jurastudierenden Inci Demir und Michael Hofmiller, beide im vierten Semester. Sie begrüßen die Gruppe, mit der sie gleich in die Strafrechts-Vorlesung von Professor Frank Zieschang gehen wollen. Aber erst einmal stellen sich die Gäste vor: Die meisten kommen aus Würzburg und Umgebung, es sind aber auch welche aus der Nähe von Dortmund, aus Straubing, Weißenburg und Kulmbach angereist.

Viele Fragen an die Studierenden

„Ihr könnt uns alles fragen, was ihr wollt“, sagt Student Michael, „egal ob es um das Studium, die Stadt oder etwas anderes geht. Dafür sind wir da.“ Und gefragt wird dann auch viel im Lauf des Tages. Ob beim gemeinsamen Mittagessen in der Mensa oder auf dem Weg zur Alten Universität: Es gibt Einiges zu klären – von „wie oft fahrt ihr nach Hause?“ bis hin zu komplexeren Sachen.

Muss man die ganzen Gesetze auswendig lernen? Antwort: Nein, man hat seine Gesetzestexte immer dabei, sogar bei den Prüfungen sind sie erlaubt. Wie ist das mit dem Erasmus-Programm und einem Auslandsstudium? Antwort: Das geht echt einfach und man hat eine große Auswahl an europäischen Städten, in die man gehen kann. Oder man sucht sich eine der Würzburger Kooperationsuniversitäten in Asien, Lateinamerika oder in den USA aus.

Lebensnahe Fallbeispiele in der Vorlesung

Ist Jura wirklich so trocken? „Nein, für mich nicht“, antwortet Studentin Inci, „es ist zwar schon viel Theorie im Studium, aber man hat es auch mit sehr vielen lebensnahen Fallbeispielen zu tun.“

Solche Fallbeispiele bekamen die Schülerinnen in der Vorlesung von Professor Zieschang auch aufgetischt: Wann gilt ein Diebstahl als vollzogen? Wenn man im Kleidergeschäft einen Pulli in seinen Taschen verschwinden lässt? Oder erst dann, wenn man damit den Laden verlässt? Klarer Fall: Schon das Einstecken des Pullis erfüllt den Tatbestand des Diebstahls.

Eindrücke von Studieninteressierten

Wie der Tandem-Tag ankam? „Das war sehr interessant“, sagt Nina Hofmann aus Bürgstadt im Landkreis Miltenberg. Sie hatte vorher keine so rechte Vorstellung davon, wie zum Beispiel eine Vorlesung abläuft. „Ich war positiv überrascht, dass sich die Studenten melden und der Professor auch Fragen stellt. Ich dachte, er hält einfach nur seine Präsentation.“ Alles in allem habe der Tandem-Tag sie darin bestärkt, an der Uni Würzburg Jura zu studieren. „Ich finde es sehr gut, dass die Juristische Fakultät mitten in der Stadt liegt. Auch die Gebäude sind sehr schön.“

Kevin Krämer aus Kist bei Würzburg war ebenfalls dabei beim Tandem-Tag der Juristen: „So einen Tag anzubieten, das ist eine gute Idee und ermöglicht einen guten Einblick“, sagt er. Die zwei Studierenden, die den Tag gestalteten, seien sehr nett und offen gewesen. Vor allem hätten sie ihr Fach nicht über den grünen Klee gelobt, sondern einen ehrlichen und realistischen Eindruck vom Jurastudium vermittelt. Kevins Fazit: „Ich fand den Tag gut und würde ihn weiterempfehlen.“

Fakten zum Tandem-Programm

Das Tandem-Programm der Universität Würzburg gibt es seit 2012. Es erfreut sich seitdem stetig zunehmender Beliebtheit: Zur Premiere kamen 130 Studieninteressierte, jetzt in den Pfingstferien 2015 waren es 350 junge Leute, die in Würzburg die verschiedensten Studienfächer antesteten, etwa Jura, Physik, Chemie, Sonderpädagogik, Luft- und Raumfahrtinformatik, Geographie, Philosophie und andere. Insgesamt konnte aus 60 Angeboten gewählt werden.

Organisiert werden die Tandem-Tage von Kathrin Schaade und ihren Kollegen aus der Zentralen Studienberatung der Uni. Das Beratungsteam kümmert sich auch um die Schulung und Unterstützung der Studierenden, die bei den Tandem-Tagen die Schülergruppen begleiten.

Schnupperstudium und nächste Tandem-Tage

Wer sich für ein Studium an der Uni Würzburg interessiert, kann noch bis 26. Juni im Rahmen des Schnupperstudiums die vielfältigen Studienfächer antesten. Das Programmheft dazu gibt es bei der Zentralen Studienberatung in der Ottostraße 16; man kann es dort abholen oder es sich von der Website herunterladen.

Die nächsten Tandem-Tage finden voraussichtlich in den bayerischen Herbstferien (2. bis 6. November 2015) statt. Dafür kann man sich online jetzt schon vormerken lassen.

Und wem die Tandem-Tage nicht intensiv genug sind, für den gibt es „studylive“: Dabei kann man als Begleiter eines Studierenden über einen längeren Zeitraum hinweg in sein Wunschfach hineinschnuppern. „studylive“ läuft im Sommersemester 2015 noch bis 18. Juli.

Einige Weblinks

Zur Homepage der Zentralen Studienberatung: go.uni-wuerzburg.de/zsb

Zur Anmeldung für die Tandem-Tage im Herbst: go.uni-wuerzburg.de/schnupperstudium

Zur Homepage von studylive

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