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Hochschuldidaktik ProfiLehre

QUADIS

Materialien und Ergebnisse von QUADIS

Zahlreiche Weiterbildungsmaterialien und Ergebnisdokumente von QUADIS auch nach Projektende kostenfrei und flexibel nutzbar.

Mit QUADIS (Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen steigern) wurde am 31. Juli 2024 ein ambitioniertes Verbundprojekt abgeschlossen, das eine eindrucksvolle Sammlung hochschuldidaktischer Weiterbildungsmaterialien und umfangreiche Ergebnisse aus seiner dreijährigen Laufzeit (Beginn: 1. August 2021) hinterlässt.

Für das Projekt hatten sich die bayerischen Universitäten im Netzwerk ProfiLehrePlus (PLP), das Bayerische Zentrum für Innovation in der Hochschullehre (BayZiel) als gemeinsame Einrichtung der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen, und die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb), die ebenfalls als Netzwerk von 33 Hochschulen in Bayern die digitale Lehre unterstützt, zusammengeschlossen. Koordiniert wurde das Projekt von Universität Bayern e. V. Die Finanzierung von QUADIS mit insgesamt 4.989.000 € für die 15 Projektpartner erfolgte im Rahmen der Förderlinie „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

QUADIS war in drei Säulen aufgebaut, die folgende Inhalte und Ziele umfassten:

  1. Die Stärkung und Digitalisierung des hochschuldidaktischen Weiterbildungsraums in Bayern durch sogenannte Blended-Learning-Seminare (BLS), die aus synchronen und asynchronen Aktivitäten bestehen und als Open Educational Resources (OER) im Repositorium der Virtuellen Hochschule Bayern veröffentlicht wurden. Die 52 BLS erweitern das Weiterbildungsangebot für Lehrende an bayerischen Universitäten und Hochschulen, das über ProfiLehrePlus erreichbar ist und die fünf Themenbereiche Lehr-/Lernkonzepte, Präsentation und Kommunikation, Prüfen, Reflexion und Evaluation, und Beraten und Begleiten umfasst. Die mehr als 1000 deutschsprachigen OER aus dem QUADIS-Projekt stehen Lehrenden und hochschuldidaktischen Zentren über das Projektende hinaus auf oer.vhb.org/quadis zur Verfügung.
    Außerdem werden 35 der 52 Seminare mit über 500 OER in englischer Sprache hier angeboten. Eine Liste aller veröffentlichten BLS können Sie außerdem hier einsehen.

An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg haben Dr. Thorsten Aichele und Laura Todeasa die folgenden Blended-Learning-Seminare entwickelt und ins Englische übersetzt:

Diese vier Weiterbildungen werden regelmäßig im Programm von ProfiLehre am Zentrum für wissenschaftliche Bildung und Lehre (ZBL) durchgeführt. Zudem werden zukünftig die beiden BLS „Grundprinzipien des Foliendesigns“ (Autorin: Katharina Six, LMU München) und „Aktivierende Methoden“ (Autorin: Katrin Bauer, Universität Augsburg) ebenfalls dauerhaft in das Weiterbildungsprogramm für Hochschullehrende an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg aufgenommen.

Die QUADIS-Materialien sind durch den modularen Charakter und die offene CC-BY-Lizenzierung flexibel veränderbar und einsatzfähig: Als Lehrende bzw. hochschuldidaktische Seminarleitungen entscheiden Sie, ob Sie z. B. ein einzelnes Arbeitsblatt oder ein ganzes Seminar in Ihr Repertoire übernehmen und anpassen möchten.

  1. Die Intensivierung des Diskurses über digitale Lehre und Generierung von Innovationen durch Gründung von Fach- und Arbeitsgruppen sowie durch Symposien zu aktuellen hochschuldidaktischen Themen. Dokumentationen der insgesamt 21 durchgeführten Fach- und Arbeitsgruppen sowie Ergebnisdokumente können Sie hier vorfinden bzw. herunterladen. Die sechs Symposien zu Themen wie Beraten, Service Learning, kompetenzorientiertes Prüfen oder die Einbindung von Innovationen in die eigene Lehre förderten den interdisziplinären und standortübergreifenden Austausch und intensivierten den Diskurs über innovative digital gestützte Lehre. Dokumentationen der Symposien in Form von Tagungsbändern und Eventfilmen finden Sie auf der Projekt-Website.
  2. Die Unterstützung des Transfers von Lehrinnovationen in den Lehralltag an den bayerischen Universitäten durch Initiierung von Lehrwerkstätten. In diesem Austauschformat wurden Lehrende bei der Implementierung innovativer Lehrkonzepte, -tools und -technologien in die eigene Lehre unterstützt. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Varianten von Lehrwerkstätten erprobt und im Rahmen einer umfassenden Evaluation verglichen. Hier geht es zu den Ergebnissen der Evaluation der QUADIS-Lehrwerkstätten.

Qualitätssicherung der entwickelten Materialien: Die angestrebte hohe didaktische und mediale Qualität mit Vorbildcharakter der im Projekt entstandenen Materialien wurde durch ein Critical-Friends-Verfahren sichergestellt. Dabei standen den Autorinnen und Autoren beratende Expertinnen und Experten zur Seite, die die Produkte auf strukturelle, didaktische und mediale Qualität prüften und kreative Impulse gaben. Das Mediengestaltungsteam setzte die Konzepte in hochwertig designte Produkte um. Dank einer Barrierefreiheits-Expertin entsprechen alle in QUADIS produzierten OER den gesetzlichen Barrierefreiheits-Standards. Zudem sind die Blended-Learning-Seminare größtenteils auch auf Englisch verfügbar.

Nachhaltigkeit der Projektergebnisse: Mit QUADIS entstand ein einzigartiges Netzwerk mit standort- und fachübergreifender Expertise in Hochschuldidaktik, Mediengestaltung, Übersetzung und Barrierefreiheit, dessen Ergebnisse nun weiter genutzt werden können, um die Hochschullandschaft – auch über Bayern hinaus – zu bereichern. Alle entwickelten BLS sind dauerhaft auf der vhb-Plattform abrufbar.
Zudem werden die JMU-Lehrwerkstatt „Planen, Interagieren, Reflektieren – didaktische Kompetenzen für den Start in die Lehre“ sowie einige der Fach- und Arbeitsgruppen weitergeführt, wie die AG „VR in einer BNE“ an der JMU Würzburg sowie die bayernweite AG „Gaming the System“. Alle Ergebnisse finden Sie auf der Website des Projekts: www.profilehreplus.de/quadis

Nächste Schritte: In der Hochschuldidaktik ProfiLehre am Zentrum für wissenschaftliche Bildung und Lehre treten zwei neue Projekte in die Fußstapfen von QUADIS. Im von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekt WueCAST werden Blended-Learning-Seminare und OER-Materialien rund um die Themen selbstreguliertes Lernen, Aufmerksamkeit und Prokrastination entwickelt. Im von der vhb geförderten Projekt Instructional Designer werden Lehrende der JMU und der TH Aschaffenburg beim Beantragen von Fördergeldern für eigene vhb-Kurse sowie bei der Umsetzung der entsprechenden Kurse sowohl technisch als auch didaktisch unterstützt.

Für alle Fragen von Inhalten bis zu Kooperationsmöglichkeiten bei den Drittmittelprojekten von ProfiLehre steht Ihnen Dr. Thorsten Aichele unter profilehre@uni-wuerzburg.de gerne zur Verfügung.

Am 23. und 24. Mai 2024 veranstalten WueDive und QUADIS ihr Abschlusssymposium und fragen nach Perspektiven und Inspirationen für die Zukunft der Lehre. Anmeldung ist bis 10. Mai möglich.

Save the Date! 23.–24. Mai 2024 in Würzburg

Mit der Förderlinie „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre wurden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Lehre an deutschen Universitäten und Hochschulen gesetzt.

Jetzt heißt es, sowohl zurückzuschauen als auch den Blick auf die Zukunft zu richten: Gewohntes neu denken, Neues praxisnah erproben und Ergebnisse kritisch diskutieren.

Am 23. und 24.05.2024 möchten die beiden Drittmittelprojekte WueDive und QUADIS auf dem Symposium „Innovation – und dann? Perspektiven und Inspirationen für die Zukunft der Lehre“ gemeinsam mit Ihnen innovative Lehrformate kennenlernen, Lehr-Tools und Technologien ausprobieren sowie Ideen und Erfahrungen mit Kolleg:innen und Expert:innen austauschen.

Gastgeber: Das Symposium wird vom Zentrum für wissenschaftliche Bildung und Lehre (ZBL) der Universität Würzburg und der Hochschule für Philosophie München in Kooperation gestaltet. Es werden die Ergebnisse der 2021 gestarteten Projekte QUADIS „Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen steigern“ und WUEDIVE „Digitale Innovationen in der Lehre durch virtuelles und Blended E-Learning“ vorgestellt.

Ein detailliertes Programm wird auf der Veranstaltungswebseite Mitte/Ende März veröffentlicht.

Aufbau: Das Projekt QUADIS besteht aus drei Säulen: (1) Der Entwicklung von digitalen Blended-Learning-Kursen für die hochschuldidaktische Weiterbildung, (2) der Förderung des Diskurses zur digitalen Lehre sowie (3) Transfer von Lehrinnovationen in die Lehrpraxis an den Hochschulen.

Säule 1: Entwicklung digitaler Blended Learning-Kurse: Unter Berücksichtigung der Nachfragen bei Dozierenden sowie Studierenden und in Rücksprache mit den Programmverantwortlichen der beteiligten Weiterbildungseinrichtungen werden neue und innovative Kursformate entwickelt. Dabei werden durch die Projektmitarbeiter:innen zahlreiche hochschuldidaktische Weiterbildungen konzipiert, die im Rahmen einer gemeinsamen Qualitätskontrolle kritisch auf inhaltliche Qualität und Barrierefreiheit überprüft  und gemeinsam mit einem Team aus erfahrenen Mediendesignern zu inhaltlich und technisch hochwertigen Weiterbildungsangeboten ausgebaut werden. Durch die Zusammenarbeit aller hochschuldidaktischen Weiterbildungszentren in Bayern ist hier mit enormen Synergien zu rechnen. Die fertigen Kurse werden über die vhb als modulare, zweisprachige Open Educational Resources allen Interessenten weltweit kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Teilnahme an diesen hybriden Weiterbildungsangeboten erhalten die teilnehmenden Dozierenden die Möglichkeit, praxisnah am Modell zu lernen. So soll sowohl eine Optimierung der Qualität als auch der Kapazität von Weiterbildungsveranstaltungen erzielt werden. Auf diesem Weg wird die Grundlage für eine strategische Weiterentwicklung der Hochschullehre in Bayern geschaffen.

Folgende Blended-Learning-Weiterbildungen werden an der JMU umgesetzt:

  1. Soziale Präsenz und Ablenkung in der digitalen Lehre
  2. Crash-Kurs Hochschuldidaktik für Lehranfänger:innen
  3. Gamification in der Hochschullehre
  4. Psychologische Grundlagen des Lernens mit digitalen Medien

Säule 2: Diskurs zur digitalen Lehre fördern: Um den Diskurs über die digitale Lehre aus den Weiterbildungszentren hinaus in die gesamte Universität zu tragen, sind im Projekt zudem die Initiation und Betreuung von inter- und intradisziplinären Fach- und Arbeitsgruppen sowie mehrere bayernweite Symposien eingeplant. Durch diese Formate sollen Lehrende inspiriert werden, didaktische Innovationen zu generieren und neue Impulse für die eigene Lehre erhalten. Das Abschluss-Symposium wird Mitte 2024 an der JMU stattfinden. Wir freuen uns auf rege Beteiligung! Haben Sie z. B. Interesse an der Initiation einer standortübergreifenden Fach- und Arbeitsgruppe? Wir unterstützen Sie gerne.

Säule 3: Transfer von Lehrinnovationen in die Lehrpraxis: Um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen, richten wir in regelmäßigen Abständen Lehrwerkstätten  aus, die Lehrende dabei unterstützen, ihre Lehre an die Bedürfnisse der Lernenden anzupassen. Positiver Nebeneffekt derartiger Formate ist die Vernetzung der Teilnehmer:innen untereinander, so dass die Dozierenden auch noch nach der Lehrwerkstatt auf ein lebendiges und zuverlässiges Netzwerk vor Ort zurückgreifen können, um die Herausforderungen der digitalen Lehre beherzt zu meistern. Haben Sie Interesse an oder Ideen für eine Lehrwerkstatt? Wir unterstützen Sie gerne.

Projektorganisation: am Projekt beteiligen sich 14 Verbundpartner (der hochschuldidaktische Verbund ProfiLehrePlus, die vhb und das BayZiel). Das Projekt wird koordiniert durch die Universität Bayern e. V. Gefördert wird QUADIS von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“. Neben QUADIS fördert die Stifung an der JMU auch das Projekt WueDIVE, welches die Einrichtung einer Digital Higher Education Hubs vorantreibt. Wir hoffen auch hier auf signifikante Synergieffekte hinsichtlich der digitalen Lehre an der JMU.

Für die Umsetzung des Projekts QUADIS an der Universität Würzburg ist die Hochschuldidaktik ProfiLehre am Zentrum für innovatives Lehren und Studieren zuständig. Koordiniert werden die Maßnahmen von Dr. Thorsten Aichele und Laura Todeasa. Thorsten Aichele war von 2013 bis September 2021 als Lehrkraft im Studiengang Medienkommunikation an der JMU tätig. 2017 promovierte er im Fach Psychologie mit einer Arbeit zum Lernen mit digitalen Medien. Laura Todeasa ist bereits seit 2020 als Koordinatorin bei ProfiLehre beschäftigt. Ihren Master hat sie zuvor im Fach English-Speaking Cultures abgeschlossen.