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Hochschuldidaktik ProfiLehre

Themenzertifikat: Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung (HBNE)

Egal, ob Sie darüber nachdenken, Lehrveranstaltungen zu Aspekten von Nachhaltigkeit aus Ihrer fachlichen Perspektive heraus neu zu konzipieren, ob Sie bereits Lehre im Themenfeld sozial-ökologische Transformation anbieten oder ob Sie in Ihrer Bildungsarbeit noch keinen Kontakt mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hatten – mit dem Zertifikatsprogramm Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung (HBNE) möchten wir Sie dabei unterstützen,

  • das Konzept BNE wissenschaftsbasiert näher kennenzulernen,
  • die Herausforderungen bei der Umsetzung von BNE an der Hochschule zu reflektieren,
  • das eigene Wissen über Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu vertiefen und
  • Lehr- und Lernmethoden auszuprobieren, die Studierende an kritisch-reflexive Denkhaltungen und forschungsorientiertes Handeln heranführen.

Durch den fachübergreifenden, kollegialen Austausch im Programm haben Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Lehrenden zu vernetzen und gemeinsam an der Schnittstelle zwischen Forschung und Lehre innovative Lösungsansätze bzw. gut konzipierte Best-Practice-Beispiele anzudenken und umzusetzen.
 

Warum ist Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung an der JMU eine wichtige Querschnittsaufgabe für alle Lehrenden?

Für die Universität gesamt, für Ihr Fach, aber auch für Sie persönlich ist es von Vorteil, ein qualifiziertes Studienangebot zur Nachhaltigkeit anzubieten, da dieses für viele Studierende attraktiv ist und die Wahl des Studienorts und Studiengangs beeinflussen kann. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist laut Hochschulinnovationsgesetz eine verpflichtende Aufgabe der Hochschulen und Universitäten in Bayern. Die JMU hat sich in der „Rahmenvereinbarung 2023–2027“ und im derzeit gültigen Hochschulvertrag dazu verpflichtet, Bildung für nachhaltige Entwicklung anzubieten.

Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz von 2022 (BayHIG) überträgt allen Hochschulen die Bildung für nachhaltige Entwicklung als verpflichtende Aufgabe:

Die Hochschulen sind dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der Biodiversität, dem Klimaschutz und der Bildung für nachhaltige Entwicklung verpflichtet.“ (BayHIG, Art. 2 Abs. 7 Satz 1)

Auf dieser Grundlage haben sich die bayerischen Hochschulen in der „Rahmenvereinbarung 2023–2027“ umfangreich und detailliert dazu verpflichtet, Bildung für nachhaltige Entwicklung anzubieten:

In der Lehre schaffen sie insbesondere im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ein Bewusstsein für die vielfältigen Fragestellungen der Nachhaltigkeit, vermitteln Wissen über die Ursachen, Auswirkungen sowie potenziellen Maßnahmen bzgl. der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und unterstützen die Studierenden beim Aufbau von Fähigkeiten, die zur Lösung dieser Herausforderungen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.“ (Rahmenvereinbarung 2023–2027, S. 27)

In dem darauf aufbauenden, zwischen der JMU und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geschlossenen „Hochschulvertrag 2023–2027“ werden weitere Aussagen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung getroffen:

„Sie (Anm. die JMU) vermittelt ihren Studierenden disziplinenübergreifend einsetzbare Methodenkenntnisse sowie reflektierend kritisches Denken, insbesondere im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und der Entrepreneurship Education.“ (Hochschulvertrag 2023–2027, S. 2)

„Die JMU strebt eine weiter- und tiefergehende Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Studium und Lehre an.“ (Hochschulvertrag 2023–2027, S. 26)

Diese Selbstverpflichtung der JMU kommt auch in ihrem „Leitbild“ zum Ausdruck:

„Wir sehen uns … in allen Fragen der Forschung und Lehre dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet.“

Mitmachen!

Zur Anmeldung für das Zertifikat „Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung“ senden Sie uns bitte eine formlose E-Mail an profilehre@uni-wuerzburg.de.

Nach Ihrer Anmeldung tragen wir Sie in einen WueCampus-Kursraum ein, in dem Sie weitere Informationen zum Zertifikat sowie Forschungsliteratur und weitere Hilfestellungen zur Umsetzung des Lehrprojekts und -portfolios finden.

Die Termine im Rahmen von Modul III vereinbaren wir individuell mit Ihnen. Hier erhalten Sie rechtzeitig entsprechende E-Mails mit Terminvorschlägen von uns.


Was kommt als Nächstes?

Nachdem Sie sich per E-Mail angemeldet haben, verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Module und deren Inhalte. Wir empfehlen, mit den Pflichtveranstaltungen aus Modul I und Modul II zu beginnen, die jeweils einmal pro Semester im Frühjahr und Herbst angeboten werden.

Weitere Details zu den Modulen und zum Programm finden Sie im Anschluss. Hier finden Sie auch die aktuell buchbaren Kurse, die laufend aktualisiert werden.

In diesem Modul werden wir die grundlegenden Begründungslinien einer Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung benennen, Bildungs- und Nachhaltigkeitsdiskurse kritisch in Beziehung setzen und Methoden erarbeiten, die im Rahmen einer BNE an der Hochschule einsatzfähig sind. Das Spektrum an Veranstaltungen reicht von Kursen zu grundlegenden Themen, wie der Förderung von Gestaltungskompetenzen, bis zu Selbstlernkursen zu speziellen Konzepten wie dem Einsatz von Service Learning in der universitären Lehre.

Zum Abschluss dieses Moduls werden 20 Arbeitseinheiten (AE) benötigt. Sie können individuell wählen, welche Veranstaltungen Sie besuchen und in welchem Semester Sie diese absolvieren. Bitte beachten Sie, dass sich das Programm jedes Semester ändert. An der verpflichtenden Grundlagenveranstaltung, die jedes Jahr im Frühjahr und Herbst angeboten wird, können Sie zu einem beliebigen Zeitpunkt teilnehmen. Weitere Informationen finden Sie bei den jeweiligen Veranstaltungen.                                                                                                                                                                                                         

Bei erfolgreicher Teilnahme wird Ihnen nach Abschluss des jeweiligen Kurses eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

In diesem Modul werden wir wissenschaftsbasiert die Herkunft und die Dimensionen der Modelle und Konzepte zur Nachhaltigkeit und zur nachhaltigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, die planetaren Grenzen und die sozialen Schwellenwerte für eine nachhaltige Entwicklung erörtern und Einblicke in die ethischen Grundlagen und die Psychologie der Nachhaltigkeit geben. Die Ziele der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals) sowie Beispiele für Lösungsansätze werden von einschlägig wissenschaftlich arbeitenden Referentinnen und Referenten vorgestellt und kritisch beleuchtet.

Zum Abschluss dieses Moduls werden 15 Arbeitseinheiten (AE) benötigt. Sie können individuell wählen, welche Veranstaltungen Sie besuchen und in welchem Semester Sie diese absolvieren. Bitte beachten Sie, dass sich das Programm jedes Semester ändert. An der verpflichtenden Grundlagenveranstaltung, die jedes Jahr im Frühjahr und Herbst angeboten wird, können Sie zu einem beliebigen Zeitpunkt teilnehmen. Weitere Informationen finden Sie bei den jeweiligen Veranstaltungen.


Ihre Anwesenheit wird anhand Ihrer Reflexion im Portfolio (Modul IV) überprüft. Eine Teilnahmebescheinigung wird nicht ausgestellt.

Im dritten Modul setzen Sie in einer Ihrer Veranstaltungen ein individuelles Lehrprojekt um, wodurch Sie die Themen (Lerninhalte) bzw. Methoden (z. B. Service Learning, handlungsorientierte Angebote) einer BNE aktiv in die eigene Lehrpraxis überführen. Hierbei werden Sie bei der Konzeption, Durchführung und Evaluation Ihres Projekts von ProfiLehre begleitet.

3 AE: Ein Auftakttreffen zur Besprechung Ihrer Lehridee
10 AE: Ausarbeitung Ihres didaktischen Konzepts
2 AE: Begleitete Abschlussbesprechung nach Projektdurchführung

Durchführung des Lehrprojekts im Sommersemester 2025:
Wir treffen uns zur Vorbesprechung am Donnerstag, 19. Dezember 2024, von 9:00 bis 11:30 Uhr. Wenn Sie diesen Termin spontan wahrnehmen möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail zur Anmeldung an profilehre@uni-wuerzburg.de.

Durchführung des Lehrprojekts im Wintersemester 2025/26:
Die nächste Terminabfrage für die Durchfühung im Winter 2025/26 wird rechtzeitig im WueCampus-Raum zur Verfügung stehen.

Im Portfolio bilden Sie Ihre Eindrücke ab, erweitern Notizen, bündeln Literatur, skizzieren Diskussionspunkte und entwickeln das didaktisch fundierte Lehrkonzept für Ihr Projekt. Das Portfolio trägt nicht nur dazu bei, dass Sie Lehre im Kontext einer BNE reflektieren, Sie können dieses auch perspektivisch für Bewerbungen nutzen, um Ihre eigene Lehrerfahrung im Kontext nachhaltiger Entwicklung darzustellen.

Um Sie beim Verfassen der Abschlussreflexion zu unterstützen, stellen wir Ihnen Videomaterial zur Umsetzung von Portfolioarbeiten im Umfang von 2 AE zur Verfügung. Zur Erstellung des Portfolios nutzen wir die Plattform Mahara.

Dies ist ein Vorschlag für die zeitliche Planung der einzelnen Module. Sie können den Zeitplan jedoch auch individuell nach Ihren eigenen Bedürfnissen und Verfügbarkeiten gestalten.

1. Semester

  • Absolvieren der Lektion „Wie schreibe ich ein Portfolio? Was bedeutet Portfolioreflexion im Rahmen des Zertifikats?“ unter Modul IV im WueCampus-Raum
  • Veranstaltungsprogramm sichten (Modul I & II)
  • Für Veranstaltungen anmelden
  • Anfertigung der Reflexionen für die jeweiligen Veranstaltungen und Aufnahme ins Portfolio.

Sie können individuell wählen, welche Veranstaltungen Sie besuchen und in welchem Semester Sie diese absolvieren.
Beachten Sie bitte die beiden verpflichtenden Veranstaltungen!

2. Semester

  • Veranstaltungsprogramm sichten (Modul I & II)
  • Für Veranstaltungen anmelden
  • Anfertigung der Reflexionen für die jeweiligen Veranstaltungen und Aufnahme ins Portfolio.
  • Aufttakttreffen zur Umsetzung des Lehrprojekts
  • Konzeption des Lehrprojekts

3. Semester

  • Umsetzung des Lehrprojekts
  • Abschlussbesprechung nach Durchführung des Lehrprojekts
  • Finalisierung des Portfolios
  • Abgabe des Portfolios