GA 1 - DISEC
General Assembly First - Disarmament and International Security Committee
Das "First Committee" der Generalversammlung beschäftigt sich vor allem mit Fragen der Internationalen Sicherheit, Abrüstung und globalen Herausforderungen. Mein Komiteepartner (Felix Sudhop) und ich (Christoph Hanger) waren uns einig, dass es unser erstes Ziel sein müsste, das Thema "Combating the Illicit Trade in Small Arms and Light Weapons in All Its Aspects" auf die Agenda der zu bekommen. Nachdem sich die meisten Länder in der Abstimmung dafür ausgesprochen hatten, ging es los mit der eigentlichen Arbeit und Strategieplanung im Komitee.
Angola hat ein vitales Interesse daran, die Verbreitung von "small arms und light weapons" einzudämmen. So wollten wir im DISEC (Disarmament and International Security Committee) vor allem unsere Souveränität als Staat schützen, verlangten aber gleichzeitig "Know-how" und finanzielle Mittel von den reichen westlichen Staaten, um die Verbreitung dieser Waffen zu reduzieren. Wie auch in der echten Generalversammlung hatten die afrikanischen Staaten eine gewichtige Stimme. Leider gestaltete sich die Formierung und Koordinierung des afrikanischen Blocks teilweise chaotisch und fast unmöglich, da weit mehr als hundert Delegierte vertreten waren. Deshalb haben wir uns nach der ersten Kontaktaufnahme mit verschiedensten Staaten darauf verständigt, für unsere wichtigsten Punkte im Kleinen Lobbyarbeit zu betreiben. Nachdem wir zuerst mit einigen Delegierten Kontakte und Standpunkte ausgetauscht hatten versuchten wir, so viele Punkte wie möglich in die verschiedensten "working papers" einfließen zu lassen. Diese Taktik ging, besonders aufgrund des Verhandlungsgeschickes von Felix, zunächst gut auf. Am Tag zwei der Simulation waren unsere Schwerpunkte bereits in fünf verschiedenen "working papers" vertreten. Felix und ich verständigten uns im weiteren Verlauf der Simulation auf eine leicht abgeänderte Taktik.
Christoph und Felix brachten den "Angola Mode" ins DISEC
Da wir zunehmend den Eindruck hatten, dass sich immer kleinere und deutlich gefestigtere Arbeitsgruppen gebildet hatten und wir Gefahr liefen, zu diesen den Kontakt zu verlieren, arbeitete ich nun verstärkt mit einer vielversprechenden Gruppe zusammen. Diese bestand aus verschiedensten Ländern wie Nigeria, Griechenland und den Solomon Islands. Während diese Gruppe ein wirklich umfangreiches und gehaltvolles "working paper" ausarbeitete und ich nun mehr und mehr hineinwuchs, versuchte Felix weiterhin, andere Länder von unseren wichtigsten Punkten zu überzeugen. So fuhren wir eine zweigleisige Taktik die es uns ermöglichte, auf der einen Seite qualitativ zu arbeiten und auf der anderen Seite quantitativ Lobbyarbeit zu betreiben. Diese Aufgabenteilung sollte sich am Ende der Konferenz als durchaus erfolgreich erweisen. Während der Abstimmungsphase verpasste das von uns favorisierte "working paper" leider knapp die nötige Mehrheit. Jedoch schafften wir es mit dem "Angola Disarmament Mode" (Abrüstung gegen Infrastrukturprojekte) in die finale Resolution, was uns sehr zufrieden stellte.
Alles in allem war die Arbeit im DISEC eine sehr gute und schöne Erfahrung für uns. Es gab viele hitzige Diskussionen um strittige Punkte, gehaltvolle Reden und vor allem eine Menge talentierte Delegierte, mit denen es sehr viel Spaß gemacht hat, zu arbeiten. Für uns beide war die Erfahrung der Konferenz eine durchweg positive, mit der wir unseren professionellen, sowie persönlichen Horizont erweitern konnten.
Felix Sudhop und Christoph Hanger