UNCTAD
United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD)
In einem der größeren Komitees schaffte es die angolanische Delegation durch enge Zusammenarbeit mit Verbündeten sowie zäher Beharrlichkeit in den Verhandlungsprozessen nahezu alle für unsere Nation wichtigen Punkte in einem Entwurf unterzubringen. Dieser wurde jedoch aufgrund eines chaotischen Abstimmungsverfahrens nicht zu einem vollwertigen Bericht.
Verhandlungen im UNCTAD-Komitee
Die „Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung“ beschäftigt sich mit dem Zusammenwirken von Wirtschaft und der Entwicklung von Regionen und Ländern. Am Ende einer jeden Konferenz, bei welcher jedes UN-Mitglied vertreten ist, steht ein Bericht, der der Generalversammlung vorgelegt wird. Für Angola waren aufgrund des ausgeprägten Rohstoffsektors sowie einer zum Teil hungernden Bevölkerung die behandelten Themen besonders relevant. Insgesamt brachte sich unsere Delegation im Besonderen in der Gruppe der afrikanischen Länder ein, wobei der Grundtenor bei allen Delegationen sehr ähnlich war.
Wer andere von seiner Position überzeugen will, muss gut zuhören können und wissen worauf es den anderen ankommt
Die erste Session am Sonntagabend stand ganz im Zeichen der Themenfestlegung. Relativ zügig zeigte sich jedoch, dass entgegen unserer Erwartungen die Themen „Concrete Measures to Promote South-South Cooperation for Development“ sowie „Food Security: Agriculture and Trade“ nahezu Kopf an Kopf lagen, während „Harnessing Resource Extraction for Further Development Gains“ weit abgeschlagen zurückblieb. Angesichts der aktuellen Nahrungsmittelknappheit in Angola zielte unser weiteres Vorgehen darauf ab, möglichst viele unentschlossene Delegationen von Thema 2 zu überzeugen. Das zweite Abstimmungsverfahren brachte dann das erhoffte Ergebnis und so startete am Montagmorgen eine intensive erste Runde zum Thema Nahrungsmittelsicherheit. Im Folgenden wurde das Finden von Verbündeten sowie die Vermittlung unserer Standpunkte in den informellen Sitzungen schnell unsere primäre Aufgabe. Hierbei bildeten sich bereits zu Beginn regionale Blöcke, wobei Angola Teil des „African Block“ wurde, welchem jedoch auch etliche nichtafrikanische Länder angehörten. Besonders eng arbeitete unsere Delegation mit Rwanda, Uganda, der Türkei sowie Äthiopien und Namibia zum Thema „Zugang und Produktion von Nahrungsmittel“ zusammen. Nach vielen inhaltlichen Debatten der verschiedensten Arbeitsgruppen wurde jedoch deutlich, dass die Ansätze nahezu aller in den Grundzügen übereinstimmten. Daraufhin hielt der Chair das Komitee dazu an, die mehr als 15 vorliegenden Entwürfe zu einigen wenigen, sich thematisch unterscheidenden Papieren zusammenzufassen. In diesem „Merging-Process“ galt es nun darauf zu achten, unsere Punkte auch in den neuen Entwürfen unterzubringen. Mit dem Beginn des Abstimmungsverfahrens waren unsere Punkte sicher in einem aus vier Papieren zusammengestellten Entwurf enthalten. Aufgrund von zeitlichen und organisatorischen Problemen in unserem Komitee wurde das Abstimmungsverfahren jedoch vom Chair enorm beschnitten, was zur Folge hatte, dass von den insgesamt acht vorliegenden Papers nur zwei zu vollwertigen Berichten wurden. Leider war das von Angola mit verfasste keines dieser beiden.
Benjamin Klein und Annalena Scholl
Unser starkes Team für Angola: Annalena und Benjamin