Transformatives Lernen als Antwort auf die globalen Herausforderungen
16.10.2024In diesem Jahr stand die Herbsttagung der Professional School of Education unter dem Motto „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das Interesse daran war sehr groß.
Mit dem Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat die PSE zusammen mit dem Planungsteam der Schulentwicklungskoordinatorinnen und -koordinatoren der Schulentwicklung in Unterfranken offensichtlich einen Nerv bei Lehrkräften getroffen. An der diesjährigen Herbsttagung, die gleichzeitig die Schulentwicklungstage für die regionale Schulentwicklung sind, nahmen fast 400 Personen teil.
Besonderes Highlight war die Verleihung des TaC-Awards, bei dem Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet werden, die schon jetzt Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeiten, Kreativität und Eigeninitiative in sozialen und ökologischen Projekten in ihren P-Seminaren gezeigt haben.
Wertvolle Impulse für alle Beteiligten
„Wir freuen uns wirklich jedes Jahr auf diese Tagung“, sagte Professor Thomas Trefzger, der Direktor der PSE, bei der Eröffnung, „da das besondere Format der Kooperation zwischen Schulen, Schulbehörden und Universität immer fruchtbar und lehrreich ist und beide Seiten wertvolle Impulse mitnehmen“.
In diesem Jahr wurden vom innovativen Projekt Teachers-as-Changemakers drei außergewöhnliche P-Seminar-Projekte prämiert, die zeigen, wie transformierendes Lernen und Lehren in der Praxis aussehen kann.
Fünf Annäherungen an eine Bildung für nachhaltige Entwicklung
Professorin Katrin Valentin setzte mit ihrem Impulsvortrag „Fünf Annäherungen an eine Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gleich zu Beginn ein starkes Zeichen. Sie machte deutlich, dass die drängendsten globalen Herausforderungen – wie Klimaerwärmung, Erdsystemkrise und globale Ungleichheit – nur durch eine tiefgreifende Veränderung unseres Bildungsansatzes bewältigt werden können.
Valentin zeigte fünf zentrale Wege auf, wie eine Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingen kann: fundiertes Wissen und Kompetenzen, Empathie, die Berücksichtigung leiblicher, zeitlicher und räumlicher Dimensionen sowie die optimale Gestaltung von Bildungsprozessen. Besonders wichtig ist für sie das transformative Lernen – ein radikaler Wandel, der wie der Prozess der Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling ist. Wir alle müssen durch dieses „Matsch“-Stadium gehen und unser Verhältnis zur Welt überdenken, um echte Veränderungen zu bewirken.
Preisgekrönte Projekte aus unterfränkischen Schulen
Wie eine Umsetzung transformativen Lernens aussehen kann, zeigte sich auch in den von TaC preisgekrönten Projekten: Das Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern organisierte 20 Workshops zu den SDGs an ihrer Schule, das Spessart-Gymnasium Alzenau entwickelte kreative Sprachfördermaßnahmen für Kinder mit Migrationshintergrund in der Region, und das Röntgen-Gymnasium Würzburg upcycelte alte Schullandkarten zu neuen, nachhaltigen Produkten im Rahmen seines Projekts „Mapstars“.
Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung in 18 vielfältigen Workshops mit den unterschiedlichsten Facetten von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auseinandersetzen. Die Themen reichten von praktischen Projekten wie der Anlage eines Schulgartens oder der Aktion zum Grundwasserschutz bis hin zu nachhaltigem Schulbau, was die breiten Ziele der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen eindrucksvoll widerspiegelte. So wurde das Thema BNE und transformatives Lernen und Lehren für alle erlebbar und greifbar gemacht.
Mehr Informationen zum Projekt Teachers-as-Changemakers