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Professional School of Education

Feier für Lehramtabsolvierende im Sommersemester 2017

Wie witzig Mathe sein kann ZfL organisiert Akademische Abschlussfeier für 530 angehende Lehrinnen und Lehrer

Mathematik ist eine Kunst für sich. Viel zu kompliziert, viel zu schwierig – diesen Vorurteilen begegnet das Fach nur allzu oft. Dass Mathematik auch äußerst erheiternd sein kann, zeigte Hans-Georg Weigand, Didaktikprofessor für Mathematik an der Uni Würzburg, am Donnerstag bei der vom Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) ausgerichteten Akademischen Abschlussfeier. Weigand gebührt das Kompliment, für den bisher witzigsten Festvortrag bei einer Lehramtsabsolventenfeier gesorgt zu haben.

Der Mathe-Didaktiker ließ in seinem Vortrag Hühner und Hasen auftreten, ging auf ganz- und halbvolle Sektgläser ein und dröselte das Problem des Einparkens in enge Lücken mathematisch auf. Ach ja, und gibt es wohl zwei Menschen mit der gleichen Anzahl von Haaren auf dem Kopf? Eine durchaus interessante Frage, die nicht nur Mathematiker umtreiben dürfte. Weigand machte sich auf Antwortsuche. Bei Würzburgs Theologen stieß er auf eine klare Haltung: „Jeder Mensch ist einmalig.“ Also keine gleiche Haaranzahl auf dem Kopf. Auch die Philosophen standen auf Weigands Recherche-Programm. Dort wurde ihm sinnend erwidert: „Was ist eigentlich ein Kopf...?“

Die selbstironische Mathe-Jonglage, die am Ende bewies, dass rein rechnerisch auf jeden Fall zwei Menschen auf dieser Erde dieselbe Anzahl Haare auf dem Kopf haben müssen, musste niemand in der voll besetzten Neubaukirche nachvollziehen können. Denn was Weigand über seine mathematisch haarigen Probleme hinaus bewies, war: Mathe kann witzig sein. Mehr noch: Jeder Unterricht könnte oder kann unterhaltsam sein. Wahrscheinlich bleibt dadurch sogar viel mehr hängen, als wenn Wissen mit gravitätischem Ernst vermittelt wird. Auf jeden Fall käme es auf einen Versuch an.

Von jenem Ernst, der einer Redensart zufolge spätestens dann beginnt, wenn ein Kind in die Schule eintritt, dürften die 530 angehenden Lehrinnen und Lehrer, die in der Neubaukirche gefeiert wurden, fürs erste ohnehin genug haben. Allein, durch ein Lehramtsstudium zu kommen, ist alles andere als ein Zuckerschlecken, verdeutlichten Isabell Marco und Rosina Hofer vom AK Lehramt. Ganz zu schweigen vom Staatsexamen, das mit etlichen Prüfungen aufwartet. Nur wer äußerst engagiert bei der Sache ist, wird am Ende sein Zeugnis in die Hand nehmen können.

Die Feierstimmung nach dem bestandenen Examen dürfte auch nicht allzu lange währen. Denn es „droht“ in Kürze das Referendariat. Dass das eine äußerst anspruchsvolle Sache ist, daraus machten Nadja May und Philipp Schwaab, Studienreferendare im Einsatzjahr an der Würzburger David-Schuster-Realschule, keinen Hehl. In ihren „Survival Tipps“ für die Lehramtsabsolventen rieten sie, sich jedoch bei allem Stress und Zeitdruck während des Referendariats Freiräume zu schaffen. Wer bemerkt, dass er schon lange keine Freunde mehr getroffen hat und nicht mehr beim Sport war, bei dem, so May, sollten die Alarmglocken schrillen.

Auch für die gefürchteten Lehrproben hatten die beiden Junglehrer humorvoll vorgetragene Tipps parat. Wie bekommt man Schüler bloß dazu, bei der Lehrprobe lammfromm zu sein? Nichts leichter als das! Süßigkeiten als Belohnung für braves Verhalten, bis die Lehrprobe glücklich vorüber ist, können wahre Wunder wirken. Überhaupt – der Umgang mit den Schülern. Komisches Gefühl, plötzlich die Rolle zu tauschen und da vorne an der Tafel zu stehen. Doch aufgepasst: Die Schüler sind keine potenziellen Freunde. Sie sollen etwas lernen. Deshalb besser die Zügel straff ziehen. Zumindest am Anfang, so Philipp Schwaab: „Locker lassen kann man immer noch.“

Während der Akademischen Abschlussfeier wurden die fünf besten Examenskandidaten der jeweiligen Lehrämter unter den 530 Absolventen dieses Sommersemesters geehrt. Susanne Köppl schnitt als beste Absolventin für das Lehramt an Grundschulen ab, Sina Hauck ist Prüfungsbeste für das Lehramt an Realschulen, Johanna Graf, Förderschullehrerin in spe, erzielte Bestnoten in der Sonderpädagogik. Thomas Brust war bester Absolvent unter den künftigen Mittelschul- und Steffen Münch Bester unter den künftigen Gymnasiallehrern.