Nukleinsäure-bindende Proteine
Interaktionen zwischen Proteinen und Nukleinsäuren (DNS und RNS) sind von zentraler Bedeutung für den Schutz der genetischen Informationen und ihre Nutzung. Erkennungsprozesse bei diesen Interatkionen spielen auch hier eine bedeutende Rolle. Einige zelluläre Mechanismen, die auf Protein-Nukleinsäure-Interaktionen beruhen, werden am Rudolf-Virchow-Zentrum durch eine Kombination struktureller, biophysikalischer und biochemischer Techniken untersucht. Dazu gehören:
- die Charakterisierung von DNA-Schadenserkennungsmaschinerien, die Stücke der geschädigten DNA entfernen und diese durch die Originalsequenz ersetzen
- Transkriptionsfaktoren, wie z.B. Myc, die das Wachstum und die Differenzierung bei Krebserkrankungen regulieren
- das Spleißosom, das die Entfernung nichtcodierender Sequenzen der prä-mRNAs katalysiert
- die so genannte TOP-Antwort, die die Translation in Abhängigkeit vom Ernährungsstatus einer Zelle mittels Proteinen reguliert, welche an spezifische Sequenzen in der RNA gebunden sind (so genannte TOP-Motive)
- die co-translationale Prozessierung und Translokation, die hilft, neu synthetisierte Proteine in ihre native Struktur zu falten und sie gezielt zu ihrem jeweiligen Bestimmungsort in der Zelle zu befördern
Die Analyse dieser Mechanismen trägt zum Verständnis bei, wie komplexe Interaktionen einzelner Proteine oder Multiproteinkomplexe mit Nukleinsäuren zu supramolekularen Komplexen führen, die die genomische Integrität gewährleisten und genomische Programme in der Zelle durchführen.