Virchow Medaille
Rudolf Virchow leitete von 1849 bis 1856 das Pathologische Institut der Universität Würzburg. Diese 7 Jahre gelten als die wissenschaftlich Fruchtbarsten seines Forscherlebens, in denen er sich auch mit seinen Vorlesungen einen Namen machte: Überragende Sachkenntnis sowie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zogen die Zuhörer in ihren Bann. Entsprechend berühmt waren seine Lehrveranstaltungen. Die „Rudolf Virchow Vorlesung“ steht ganz im Zeichen dieses Forschers.
Im Rahmen der „Rudolf Virchow Lecture“ wurden Wissenschaftler/innen mit der Virchow Medaille, die höchste Auszeichnung der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, für ihre herausragenden Erkenntnisse geehrt.
Die jüngste Ehrung durch die Virchow Medaille ging 2014 an die US-amerikanische Virologin
Prof. Diane E. Griffin (73), welche der Wissenschaft viele Erkenntnisse über krankheitserregende Viren und deren Wirkung auf das Immunsystem lieferte. Im Rahmen der Auszeichnung am 18. März 2014 am Rudolf- Virchow- Zentrum, wurde unter anderem auch ein öffentlicher Vortrag von Diane E. Griffin gehalten mit dem Titel "Do we completely recover from acute virus infectins?"
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Am 26. Oktober 2011 wurde der Nobelpreisträger Prof. Roger Yonchien Tsien, welcher mit der Virchow Medaille für die Herstellung von fluoresierenden Molekülen geehrt wurde. Diese Moleküle können Vorgänge im Inneren der Zelle sichtbar machen. Zudem entwickelte er Varianten des grün fluoreszierenden Proteins mit geänderten Fluoreszenzspektren, sodass verschiedene Zellbestandteile unterschiedlich markiert werden können. Am Rudolf- Virchow- Zentrum hielt er zum Anlass seiner Auszeichung einen Vortrag mit dem Titel „Breeding and building molecules to spy on neurons and disease processes" ,welcher sich mit der Entwicklung von Molekülen zur Erforschung von Nervenzellen und Krankheitsprozessen befasste.
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Eine weitere nennenswerte Auszeichung durch die Virchow Medaille erhielt 2010 Prof. Meinrad Busslinger, ein Wissenschaftler am Research Institurte of Molecular Pathology in Wien. Seine Forschung beschäftigt sich mit der Differenzierung von hämatopoetischen Stammzellen und insbesondere mit den Mechanismen die für die Entwicklung der Stammzellen zu spezialisierten Blutzellen, den B- Zellen, verantwortlich sind. Diese sind für das Immunsystem essentiell. Für seine Virchow- Lecture am 17. November 2010 , die Teil der Verleihung ist wählte Prof. Busslinger das Thema "Lineage Commitment and Plasticity in the Hematopoietic System"
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2008 erhielt Prof. Hans C. Clevers aus Utrecht eine Medaille und hielt am 12. November 2008 am Biotzentrum- Kolloquium einen Vortrag zu "Wnr, Lgr5 stem cells and conon cancer". In seiner Forschung gewann er wichtige Erkenntnisse im Bereich der Immunologogie, sowie der Entwicklunsgbiologie. Unter anderem trug er zur Entschlüsselung eines Signalweges bei der für den Erhalt bestimmter Gewebe essentiell ist, so auch für Tumorgewebe. 2007 identifizierten er und seine Mitarbeiter mit Hilfe des Marker Gens LGR5 gewebspezifische Stammzellen im Dick- und Dünndarm.
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Prof. Oliver Smithies, ein US- amerikanischer Forscher erhielt 2007, eine Auszeichnung durch die medizinische Fakultät der Universität Würzburg. Im Rahmen der Rudolf Virchow Lecture hielt der Wissenschaftler eienn Vortrag zum Thema "Mouse Solutions to Human Problems". Er hat schon viele Beiträge zur Forschung geleistet, unter anderem war er Pionier im Bereich der homologen Rekombination und entwickelte die Methode der Stärke-Gel-Elektrophorese. Zum damaligen Zeitpunkt arbeitete er vor allem an der Etablierung von Mausmodellen für multibakteriell bedingte Krankheiten, wie Diabetes oder Bluthochdruck.
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Einer der ersten Ehrenträger, Prof. Ralph Steinman, erhielt 1997 die Virchow Medaille . Der Kanadier leitete das Labor für zelluläre Physiologie und Immunologie der Rockefeller Universität in New York. Er entdeckte dendritischen Zellen, welche entscheidend für die Erkennung von Fremdstoffen im Immunsystem sind und zum Aufbau einer gezielten Abwehrreaktion sind. Durch seine Erkenntnisse konnten Methoden entwickelt werden dendritische Zellen im Reagenzglas zu züchten. So sollte eine geziele Immunantwort gegen Krebszellen entwickelt werden. Initiiert wurde die Vortragsreihe unter anderem von Herrn Ulf R. Rapp.
In der folgenden Auflistung können alle Preisträger gefunden werden.
2014 Prof. Diane E. Griffin Baltimore, USA
2011 Prof. Dr. Roger Tsien San Diego, USA
2010 Prof. Dr. Meinrad Busslinger Wien, Österreich
2008 Prof. Dr. Hans C. Clevers Utrecht, Niederlande
2007 Prof. Dr. Oliver Smithies Chapel Hill, USA
Prof. Dr. Klaus Rajewsky Boston, USA
2006 Prof. Dr. Günter Blobel New York, USA
2005 Prof. Dr. Hartmut Michel Frankfurt
Prof. Dr. Svante Pääbo Leipzig
2004 Prof. Dr. Kai Simons Dresden
Prof. Dr. Peter Walter San Francisco, USA
2003 Prof. Dr. Peter Gruss München
2002 Prof. Dr. Axel Ullrich Martinsried
Prof. Dr. Alfred Wittinghofer Dortmund
Prof. Dr. Dieter Gallwitz Göttingen
2001 Prof. Dr. Manfred Eigen Göttinge
2000 Prof. Dr. Harald zur Hausen Heidelberg
Prof. Dr. Rudolf Jänisch Cambridge, USA
1999 Prof. Dr. Heiner Westphal Cambridge, USA
1998 Prof. Dr. Salvador Moncada London, England
Prof. Dr. Max Perutz Maryland, USA
1997 Prof. Dr. Melitta Schachner Hamburg
Prof. Dr. Donald Metcalf Melbourne, Australien
Prof. Dr. Carlo Croce Philadelphia, USA
Prof. Dr. Ralph Steinmann New York, USA