Intern
Stabsstelle für studiengangbezogene Rechtsangelegenheiten

Stand und Perspektiven bayerischer Bachelor- und Masterstudiengänge

11.01.2012

Neue Studie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF)

Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge werden nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt, es gibt aber Optimierungsbedarf im Detail. Dazu gehören vor allem die Umsetzung der Modularisierung, die Prüfungsdichte, die Durchschaubarkeit der Regelungen für die Studierenden und die Übersichtlichkeit der Internetdarstellungen der Studiengänge.
Verbesserungsbedarf besteht auch bei der Formulierung von Lernzielen, der Anerkennung von außerhalb des Studiengangs erbrachten Leistungen sowie der Möglichkeit eines Teilzeitstudiums.

Dies sind einige zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie „Stand und Perspektiven bayerischer Bachelor- und Masterstudiengänge“ des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF) zur Umsetzung von Bachelor- und Masterstudiengängen in Bayern.

Die umfassende Analyse ergab, dass in folgenden sechs Bereichen besonderer Handlungsbedarf besteht:

Transparenz: Überraschend ist, dass die Regelungen insbesondere der untersuchten Bachelorstudiengänge häufig schwer durchschaubar und dass diese Studiengänge oft unübersichtlich dargestellt sind – dies betrifft v.a. die Darstellung im Internet als wichtigste Informationsquelle zu Studiengängen.

Modularisierung: Ein weiterer zentraler Befund ist, wie vielfältig die Modularisierung von den Hochschulen umgesetzt wurde. Es gibt wenige Studiengänge, deren Modulverständnis übereinstimmt. Obwohl die Modularisierung mehrheitlich für grundsätzlich sinnvoll gehalten wird, wird deutlich Kritik an deren Umsetzung geübt.

Lernziele/Learning Outcomes: Als nicht ausreichend klar formuliert für das Verständnis der Studierenden werden die Lernziele genannt, die in Modulhandbüchern, teilweise aber auch in Studienplänen bzw. Studien- und Prüfungsordnungen benannt werden.

Prüfungsdichte und -gestaltung: Die Prüfungsdichte der Studiengänge ist differenziert zu betrachten, Kritik wird vorrangig an der Häufung der Prüfungen zu bestimmten Zeitpunkten geäußert sowie an der Stofffülle und an den Prüfungsformen.

Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen: Nach den Grundsätzen der Lissabon-Konvention sind die in einem ausländischen Studiengang erworbenen Qualifikationen anzuerkennen, außer es bestehen wesentliche Unterschiede; die Beweislast im Falle der Nichtanerkennung liegt bei der Hochschule. Verbesserungsbedarf wird seitens der befragten Studierendenvertretungen bei der (noch nicht vollzogenen) Beweislastumkehr gesehen sowie unter anderem bei einer erhöhten Transparenz der Anerkennungspraxis.

Studierbarkeit in Teilzeit: Ausgewählt und untersucht wurden grundsätzlich Vollzeitstudiengänge. Von den ausgesuchten Studiengängen sind zwei Masterstudiengänge in Teilzeit studierbar und bei den beiden anderen lässt eine flexible Studiengangsgestaltung eine bedarfsgerechte Studienplanung zu.

Hier finden Sie die gesamte Studie:
Johanna Witte, Gabriele Sandfuchs, Sandra Mittag, Sven Brummerloh (2011): Stand und Perspektive bayerischer Bachelor- und Masterstudiengänge

Von Annette Popp

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